Deutschland

Habeck: "Nord Stream 1 wird nicht wieder aufgemacht"

Bundeswirtschaftsminister Habeck brachte seine Bedenken gegenüber der Ostseepipeline zum Ausdruck und verteidigte zudem die Entscheidung der Bundesregierung, einige Atomkraftwerke für den Fall von Problemen mit der Netzstabilität in Reserve zu halten. Weitere Fragen müssten jedoch im Wahlkampf verhandelt werden.
Habeck: "Nord Stream 1 wird nicht wieder aufgemacht"Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Chris Emil Janssen

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, hat dem ZDF heute journal ein Interview gegeben. Er erklärte, dass der jüngst durchgeführte Stresstest für Atomkraftwerke – insbesondere die beiden süddeutschen – die Möglichkeit aufgezeigt habe, eine potenzielle Lücke in der Netzstabilität zu etwa einem Achtel abzufangen. Und zwar für den Fall, dass sehr viel Strom aus Deutschland exportiert wird und nicht mehr genügend für die einheimischen Verbraucher zur Verfügung steht. Deswegen habe sich die Bundesregierung dafür entschieden, die AKWs in der Reserve zu halten.

Alle darüber hinausgehenden Fragen müssten im Wahlkampf verhandelt werden, so Habeck.

Es sei indes nicht möglich, durch den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken viel Erdgas einzusparen. Den grundsätzlichen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken, auch für kurze Zeit, wie sie inzwischen laut Umfragen die Mehrheit der Bundesbürger befürwortet, lehnte er weiterhin ab.

Zudem erklärte Habeck, dass zwar noch etwas Erdgas aus Russland über die Pipeline in der Ukraine komme. Jedoch rechne er nicht mit einer Wiederinbetriebnahme der Erdgaspipeline Nord Stream 1, durch die derzeit kein Gas strömt:

"Es kommt noch ein bisschen Gas über die Ukraine-Pipeline, aber dass Nord Stream 1 wieder aufgemacht wird, gehört nicht zu den Szenarien, von denen ich ausgehe."

Auf die Frage, wie hoch die Chancen seien, dass die EU-Staaten ein sogenanntes Gasnachfrage-Kartell bilden, antwortete der Wirtschaftsminister, dass der Preis hoch genug liegen müsse, damit trotz eines Höchsteinkaufspreises Europa weiterhin mit genug Erdgas beliefert werde. Sonst müsse man sich über Maßnahmen Gedanken machen, wie man den Erdgasverbrauch weiter verringern könne. Nur so habe man ausreichend Mittel in der Hand, eine Drohung, kein weiteres Erdgas mehr einzukaufen, auch umsetzen zu können. Eine Antwort diesbezüglich habe er zwar noch nicht gehört. Es sei aber eine Idee, an der man arbeiten könne.

Mehr zum ThemaProteste gegen Energiepolitik der Bundesregierung: "Wir machen diesen Irrsinn nicht weiter mit"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.