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SPD-Minister über Ricarda Lang: "Früher waren Dick und Doof zwei Personen"

Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommerns hat sich offenbar in einer Rede am Donnerstag auf Kosten des Äußeren der Grünenvorsitzenden Ricarda Lang einen deftigen Witz erlaubt. Er verteidigt sich gegen Kritik damit, missverstanden worden zu sein.
SPD-Minister über Ricarda Lang: "Früher waren Dick und Doof zwei Personen"Quelle: www.globallookpress.com © Moritz Frankenberg / dpa

In einer Rede am Donnerstag auf dem Norddeutschen Ernährungsgipfel hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus auch über die Co-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Ricarda Lang gesprochen und dabei unter anderem über die Politikerin gesagt: 

"Früher waren Dick und Doof zwei Personen."

Inzwischen hat sich Backhaus (SPD) für seine Äußerung entschuldigt, unter Druck steht er deswegen dennoch. Bekannt geworden ist dieser Fauxpas durch einen Bericht der Schweriner Volkszeitung am Sonnabend. Ein Sprecher des Ministeriums dementierte das Zitat auf Nachfrage nicht. Er teilte aber mit, die Äußerung sei als Zitat gekennzeichnet worden, und der Minister habe in seiner Rede betont, dass dies nicht seine Position und auch nicht despektierlich gemeint sei.

Nun hat Backhaus erklärt, er sei "möglicherweise missverstanden" worden.  Es sei nicht seine Absicht gewesen, Personen, Parteien oder Institutionen zu diskreditieren oder gar zu beleidigen. Dennoch wolle er sich entschuldigten:

"Wenn sich dennoch Personen wegen meiner Äußerungen verletzt fühlen, bitte ich dafür um Entschuldigung und werde Äußerungen dieser Art nicht wiederholen."

Die tatsächliche Urheberschaft – weder für den Satz noch für dessen Bezugnahme auf Ricarda Lang – kann der Sozialdemokrat indes nicht für sich beanspruchen: Kurz nach deren Wahl zur grünen Co-Vorsitzenden waren die sozialen Netzwerke überflutet mit Memes, die exakt auf diesem Spruch aufbauten. 

Angaben seines Ministeriums zufolge hat sich Backhaus in einer Mitteilung persönlich bei Lang für seine Äußerung entschuldigt. In dem Schreiben drücke der Minister seine Hoffnung aus, dass "Frau Lang seine Entschuldigung annehmen möge und vielleicht sogar zu einem persönlichen Gespräch bereit sei".

Zuvor hatte unter anderem der Landesvorsitzende der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern, Ole Krüger, eine schriftliche Entschuldigung von Backhaus bei Lang gefordert. Krüger nannte die Äußerungen des Ministers "absolut inakzeptabel". Persönliche Angriffe und Beleidigungen seien eines Mannes in seiner Funktion unwürdig. Der Grünen-Co-Vorsitzende auf Bundesebene, Omid Nouripour, twitterte, dass die Grünen von Backhaus schon lange nichts mehr erwarteten, "aber von Frau Manuela Schwesig eine Entschuldigung bei meiner Kollegin Ricarda Lang", sagte er mit Blick auf die Ministerpräsidentin Schwesig (SPD).

Die 1994 in Filderstadt bei Stuttgart geborene Ricarda Lang hat keinen Studienabschluss. Ein Studium der Rechtswissenschaften brach sie nach siebenjähriger Studienzeit im Jahr 2019 ohne Abschluss ab. Die Partei der Grünen steht wegen ihrer Wahl deshalb selbst insbesondere in sozialen Netzwerken unter öffentlicher Kritik: Es könne nicht sein, dass jemand, der seine Intelligenz weder durch einen Studienerfolg bewiesen hat noch außerhalb der Parteistrukturen und politischer Ämter jemals berufstätig war, in einer solch herausgehobenen Stellung über das Schicksal und Leben von Millionen Bürgern mitentscheiden darf. 

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(RT DE/DPA)

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