"Haben Sie unsere Corona-Berichterstattung gesehen?" – Tom Buhrow rechtfertigt den Rundfunkbeitrag
Tom Buhrow, Intendant des WDR und nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger kommissarischer ARD-Chef, hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa den obligatorischen Rundfunkbeitrag verteidigt – und verwies dabei auf die seiner Ansicht nach hohe Qualität der ARD-Sendungen. Auf die Frage der Agentur:
"Was würden Sie jemanden auf der Straße sagen, warum es sich immer noch lohnt, 18,36 Euro im Monat zu bezahlen? Wie wollen Sie das Vertrauen zurückgewinnen?"
antwortete Buhrow:
"Ich würde fragen: Haben Sie Kinder, haben Sie Enkelkinder, und haben Sie schon mal 'Die Sendung mit der Maus' mit denen gesehen? Schauen Sie die 'Tagesschau'? Haben Sie unsere Corona-Berichterstattung gesehen? Welchen Krimi gucken Sie? Was ist Ihr Lieblingshörfunksender, Ihr Lieblingspodcast? Meistens – nicht immer, aber meistens – wird dann deutlich, dass das, was wir den Menschen an Programm bieten, sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr geschätzt wird."
Vor dem Hintergrund des Skandals um die frühere RBB-Intendantin und ARD-Chefin Schlesinger, gegen die wegen des Anfangsverdachts der Untreue und Vorteilsannahme ermittelt wird, forderte Buhrow Reformen, etwa eine bessere personelle Ausstattung der Aufsichtsstellen und das Hinzuziehen externer Experten. Wie viel Ansehen die ARD verloren habe, sei, so der frühere Tagesthemen-Moderator, "noch nicht endgültig absehbar". Auf die Frage, wie "sauer" er auf Schlesinger sei, erklärte Buhrow:
"Wir sind alle in der ARD inzwischen enttäuscht und auch wütend. Weil alle Sender unter Generalverdacht gekommen sind und auch Tausende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die jeden Tag gute Arbeit machen – inklusive der RBB-Mitarbeiter, die jetzt die journalistische Ehre des RBB hochhalten."
Den öffentlich-rechtlichen Sendern wird von Kritikern etwa in der Corona-Krise und im Ukraine-Krieg einseitige und unkritische Berichterstattung und die Bevormundung der Bürger vorgeworfen. Laut einer aktuellen Umfrage ist mittlerweile eine deutliche Mehrheit der Deutschen für die Abschaffung der Gebühr, die unabhängig vom Konsum der Sender von allen Haushalten zu entrichten ist.
Mehr zum Thema - "Es gibt Menschen, die möchten nicht mehr diskreditiert werden" – RBB-Mann Sundermeyer unterwegs
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.