Bei Gas-Mangellage: Warmwasser soll in Hamburg für Privathaushalte rationiert werden
Der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich mit Blick auf den drohenden Lieferstopp von russischem Gas für eine Rationierung der Warmwasser-Mengen für Privathaushalte im Fall eines akuten Gas-Notstandes in Deutschland ausgesprochen. "In einer akuten Gasmangellage könnte warmes Wasser in einem Notfall nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden", sagte Kerstan der Welt am Sonntag.
Schon aus technischen Gründen werde es in Hamburg demnach nicht überall möglich sein, im Fall einer Verknappung von Gas zwischen gewerblichen und privaten Kunden zu unterscheiden, begründete er seine Ankündigung. Wenn es den großen Betrieben nach Ausrufung des Gas-Notstandes nicht gelingen sollte, ausreichend Gas einzusparen, könne es in der Folge zu Lieferbeschränkungen von warmem Wasser in einzelnen Stadtteilen kommen. Auch eine generelle Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz käme dann in Betracht.
Kerstan erklärte zudem, dass ein mögliches provisorisches LNG-Terminal im Hamburger Hafen frühestens Mitte kommenden Jahres betriebsbereit sei. "Wir werden im Laufe des Juli wissen, ob und an welchem Standort ein provisorisches LNG-Terminal in Hamburg machbar ist", so der Grünen-Politiker. Umgeschlagen werden könnte es voraussichtlich allerdings erst ab Mai 2023.
Mit seinen Äußerungen reagiert Kerstan auf den Aufruf der Bundesnetzagentur, die angesichts des drohenden Totalausfalls der russischen Gaslieferungen zuvor zu größeren Anstrengungen beim Energiesparen aufgefordert hatte. Die Frage sei, ob aus der bevorstehenden regulären Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 "eine länger andauernde politische Wartung wird", sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Samstag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn der Gasfluss aus Russland "politisch motiviert länger anhaltend abgesenkt wird, müssen wir ernsthafter über Einsparungen reden".
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte der Welt am Sonntag unterdessen, dass die ersten beiden provisorischen LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zum Jahreswechsel in Betrieb genommen werden sollen. Die Bundesregierung habe demnach vier schwimmende Flüssiggasterminals gemietet. "Zwei Schiffe stehen bereits in diesem Jahr zur Verfügung und sollen zum Jahreswechsel 2022/23 in Wilhelmshaven und Brunsbüttel eingesetzt werden", erklärte Habeck der Zeitung. Sein Ministerium stehe diesbezüglich im engen Austausch mit den Ländern:
"Alle klemmen sich hier dahinter, denn wir müssen letztlich ein Tempo vorlegen, dass es so in Deutschland noch nicht gab."
Mehr zum Thema - Angst vor Ausfall der Heizungen: Öfen und Brennholz werden knapp in Deutschland
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.