Deutschland

"Russland hat den Krieg gewonnen" – Journalist Weimer schockt TV-Runde

Kommt die Realität nun auch in der ARD an? Als der Journalist Wolfram Weimer bei Maischberger am Mittwoch Klartext über die Situation in der Ukraine sowie die internationale Isolierung des "Westens" sprach, erntete er entsetzte Gesichter und eher zaghaften Widerspruch.
"Russland hat den Krieg gewonnen" – Journalist Weimer schockt TV-Runde© Screenshot, Maischberger, ARD, 15.6.2022

Entgleiste Gesichtszüge gab es am Mittwochabend bei Maischberger in der ARD: Der Journalist und Herausgeber des Magazins The European, Wolfram Weimer, sagte:

"Wir müssen uns eine unangenehme Wahrheit eingestehen und die heißt, dass Russland diesen Krieg gewonnen hat."

Maischberger reagierte überrascht: "Jetzt?", hakte sie nach. Weimer bejahte: "Faktisch hat Russland den Donbass praktisch jetzt erobert", ergänzte er. Die Flächengewinne seien riesig, "in etwa so groß wie Holland und Belgien zusammengenommen", die Landverbindung zur Krim sei da.

"Wie soll Russland diesen Krieg jetzt noch verlieren? Die Ukraine hat die Kraft nicht, auch nicht mit den Waffen, die wir noch liefern können", so Weimer. Russland gewinne den Kampf auch im "internationalen Spiel der Sanktionen". So mache Russland Geschäfte mit China und Indien, Schwellenländer wie Brasilien und Südafrika seien "dem Westen von der Fahne gegangen". In Südafrika wurde der Bundeskanzler "auf offener Bühne blamiert. Die wollen dort keine Sanktionen. Die wollen noch nicht einmal von "Interventionskrieg" reden. Er betonte:

"Wir haben auch diesen internationalen Krieg um die Mehrheit verloren. Und wir müssen uns das eingestehen. [...] Wir können diesen Krieg nicht gewinnen, wir müssen ihn möglichst schnell beenden."

Anknüpfend an seinen Gedanken, Russland habe schon jetzt den Krieg gewonnen, sagte Journalist Weimer: "Eigentlich muss Berlin jetzt einen Friedensplan vorlegen." Er kommt zu dem Schluss:

"Der Ruf zu den Waffen kann nicht dieses politische Spiel beenden. Wir müssen doch in einen Moment kommen, wo dieser Krieg aufhört."

Besonders die "wohlorchestrierte" Gesprächs-Initiative von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie die anstehende Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz mache ihm Hoffnung, denn nur Verhandlungen können den Krieg beenden.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.