Deutschland

"Deutsche Wirtschaft steuert durch unruhiges Fahrwasser" – Ifo und IfW senken Wachstumsprognosen

In München und Kiel läuten die Alarmglocken: Wenig überraschend senken die beiden namhaftesten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute am Mittwoch ihre Konjunkturprognosen für das aktuelle bzw. kommende Jahr zum Teil deutlich. Die EZB wirkt indes ratlos, wie sie Lösungen aus dem selbstverschuldeten Dilemma finden soll.
"Deutsche Wirtschaft steuert durch unruhiges Fahrwasser" – Ifo und IfW senken WachstumsprognosenQuelle: www.globallookpress.com © Imago/Teresa Kröger

Die Konjunktur in Deutschland trübt sich weiter ein. Am Mittwoch hat das Ifo-Institut laut dem Handelsblatt seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erneut gesenkt. Die Münchener prognostizieren für das laufende Jahr nur noch ein Plus von 2,5 Prozent, wie aus der jüngst veröffentlichten Konjunkturprognose hervorgeht. Im Frühjahr waren es noch 3,1 Prozent. "Die deutsche Wirtschaft steuert weiter durch unruhiges Fahrwasser", heißt es zudem in einem Papier des IfW.

Auch die Prognosen aus dem Norden verheißen nur dunkle Wolken am konjunkturellen Himmel: Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel rechnet für das laufende Jahr zwar weiterhin mit einem Wachstum von 2,1 Prozent, im Vergleich zur Frühjahrsprognose verringern die Ökonomen allerdings ihre Aussicht für 2023 von 3,5 auf 3,3 Prozent Wachstum.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und der Eurozone ist weiter mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Die antirussischen Sanktionen im Ukraine-Konflikt und insbesondere die in der Folge noch weiter gestiegenen Energiepreise belasten die Wirtschaft massiv. Hinzu kommen die Spätfolgen der Corona-Situation in Form von zerstörten Lieferketten.

Das alles befeuert die Angst vor einer Rezession. Ein wichtiger Indikator dafür ist die immer stärker ausufernde Inflation. Raten von über 7 Prozent, wie sie seit März zu verzeichnen sind, liegen auf dem Niveau der Ölkrisen in den Jahren 1973, 1974 und 1981. Auch die EZB wirkt ratlos angesichts des selbstverschuldeten Dilemmas durch die massive Aufblähung der Geldmenge seit der Finanzkrise 2008.

Zwar wurde vergangene Woche für Juli ein erster Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten angekündigt, und im September soll ein zweiter folgen. Doch IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths meint, diese Maßnahmen aus Frankfurt am Main kommen "viel zu spät und fallen bislang angesichts der erheblichen Zielverfehlung zu zaghaft aus". Er betonte, damit nehme die Gefahr zu, dass sich der "inflationäre Druck verfestigt".

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