Mehr schwere Waffen: Scholz verspricht Ukraine Mehrfachraketen- und Flugabwehrsysteme
Nach den USA möchte nun offenbar auch Deutschland mehrere Mehrfachraketenwerfer an die Ukraine liefern. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Regierungskreise. Das geschehe in enger Abstimmung mit den USA, die auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Systemen übernehmen würden. Die aus Bundeswehrbeständen stammenden weitreichenden Artillerieraketen-Systeme, die mit entsprechender Munition auch Ziele in 300 km Entfernung treffen können, sollen den ukrainischen Streitkräften im Laufe des Monats bereit gestellt werden.
Die US-Regierung hatte in der Nacht mitgeteilt, der Ukraine das in den USA hergestellte Artilleriesystem HIMARS zur Verteidigung gegen Russland zu liefern. Die Ukraine habe zugesichert, mit dem in den USA hergestellten Artilleriesystem HIMARS keine Ziele auf russischem Territorium anzugreifen, entgegnete das Weiße Haus auf Bedenken, dass die Entsendung des Mittelstrecken-Raketensystems von Russland als Provokation aufgefasst werden könne, die Vergeltungsmaßnahmen Moskaus gegen die USA nach sich ziehen könnte.
Am Morgen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zudem die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems an die Ukraine angekündigt. Mit dem System Iris-T (Infra Red Imaging System Tail/Thrust Vector Controlled) liefere die Bundesregierung der Ukraine das "modernste" Flugabwehrsystem, "über das Deutschland verfügt", versprach Scholz im Bundestag. Die von Diehl BGT Defence ursprünglich als sogenannte Luft-Luft-Flugkörper für den Kampfjet Eurofighter entwickelten Raketen haben je nach Ausführung eine Reichweite von mehr als 20 Kilometern und können somit auch Flugzeuge oder Marschflugkörper erreichen, die in großer Höhe unterwegs sind.
Damit versetze man die Ukraine in die Lage, eine "ganze Großstadt" vor russischen Luftangriffen zu schützen, so Scholz. Darüber hinaus werde Deutschland der Ukraine "ein hochmodernes Ortungsradar liefern", sagte der SPD-Politiker. Vorwürfe der Opposition, wonach Deutschland bei der Lieferung schwerer Waffen zu zögerlich sei, wies der Kanzler mit Verweis auf die geplante Abgabe von Gepard-Flugabwehrpanzern und der Panzerhaubitze 2000 zurück. Zudem habe Deutschland bereits mehr als 15 Millionen Schuss Munition, Hunderttausende Handgranaten und 5.000 Panzerabwehrminen an die Ukraine geliefert, betonte er. Hinzu kämen umfangreiches Sprengmaterial, Maschinengewehre und Dutzende Lastwagenladungen mit Material zur Drohnenabwehr.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hatte der Bundesregierung zu Beginn der Generaldebatte über den Bundeshaushalt am Mittwoch mangelnde Unterstützung der Ukraine vorgeworfen. Wenn man sich in der Europäischen Union umhöre, so Merz, gebe es mittlerweile nur noch Verstimmungen, Enttäuschungen und "richtig Verärgerung" über die Rolle Deutschlands.
Mehr zum Thema – USA liefern Ukraine Artillerieraketen-System, das auch Ziele in Russland erreichen kann
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.