Deutschland

Lösungen für "deutsche Kunden": Diehl Defence und Hensoldt bauen Zusammenarbeit bei Luftabwehr aus

Angesichts der "veränderten Bedrohungslage" für Deutschland wollen die Rüstungskonzerne Hensoldt und Diehl Defence ihre Zusammenarbeit intensivieren. Ihr in Zusammenarbeit entstandenes Luftabwehrsystem soll in die bestehenden Anlagen der Bundeswehr integriert werden.
Lösungen für "deutsche Kunden": Diehl Defence und Hensoldt bauen Zusammenarbeit bei Luftabwehr aus© Diehl Defence

Die deutschen Unternehmen Diehl Defence und Hensoldt haben vereinbart, ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der bodengestützten Luftverteidigung zu verstärken. Das geht aus einer Anfang April von Diehl Defence veröffentlichten Pressemitteilung hervor. Ziel der erweiterten Partnerschaft sei demnach, bestehende Angebote zur Bekämpfung neuer und sich bereits abzeichnender Bedrohungen zu verbessern. Mit ihrer Kooperation wollen die beiden Rüstungsunternehmen einen "Beitrag zum Umgang mit der veränderten Bedrohungslage für Deutschland und in Europa leisten", heißt es in der Mitteilung.

"Ich freue mich, dass wir durch die intensivere Zusammenarbeit mit Hensoldt unsere bestehenden Flugabwehrsysteme weiter optimieren können, um Lösungen für neue Bedrohungslagen anzubieten", kommentierte Helmut Rauch, Vorstandsvorsitzender von Diehl Defence, das neue gemeinsame Projekt. Allerdings arbeiten die beiden Unternehmen bei der Entwicklung bodengestützter Flugabwehrsysteme bereits seit geraumer Zeit zusammen. Mit der vereinbarten Partnerschaft, so Diehl Defence, solle diese Kooperation lediglich intensiviert werden:

"Diehl Defence hat in seinem System für Mittelstrecken (IRIS-T SLM) die Gefechtsstandard-Software IBMS-FC von Airbus und aktive wie passive Radare von HENSOLDT integriert, in die Serienproduktion überführt und bereits an einen Exportkunden geliefert. Die Lenkflugkörper von IRIS-T SLM sind Teil der IRIS-T Produktfamilie von Diehl Defence."

Wie Anfang des Jahres bekannt wurde, hatte das Unternehmen gegen Ende des Jahres 2021 einen ersten erfolgreichen Test mit seinem neuen bodengebundenen Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM nachweisen können. Bei dem Test, der unter "realistischen Bedingungen" an einem unbekannten Ort stattgefunden hatte, waren nach Angaben des Behörden Spiegels mehrere Testschüsse der in das IRIS-T-SLM-System integrierten Lenkflugkörper durchgeführt worden. Die Schüsse dienten demnach dem Nachweis der technischen und operationellen Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems. Die hierfür benötigten Lenkflugkörper werden in Diehl-Werken produziert, die sich auf dem Gelände eines stillgelegten Steinbruchs in der Nähe des saarländischen Ortes Nonnweiler befinden. Dort werden die Raketen auch mit ihrem jeweiligen Antrieb und Gefechtskopf ausgestattet und endgefertigt.

Das IRIS-T SLM kann durch bestimmte Elemente der Kurzstreckenversion des IRIS-T SLS erweitert werden. Diehl Defence stellte dazu eine weiterentwickelte Variante vor. Nach Angaben der beiden Unternehmen sei ihr Produktportfolio dazu in der Lage, die Anforderungen der deutschen Luftverteidigung zu erfüllen. Das IRIS-T SLM böte hierbei Schutz vor potenziellen Bedrohungen aus der Luft, da es speziell dafür entwickelt worden sei, gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Raketen und auch Drohnen abzuschießen, heißt es von Diehl Defence. Dadurch sei eine einfache Integration des Systems in die von der Bundeswehr und NATO betriebenen Anlagen für den elektronischen Kampf möglich:

"Gleichzeitig ist die volle Interoperabilität in der NATO-integrierten Luftverteidigungsarchitektur gegeben."

Die Zusammenarbeit von Diehl Defence und Hensoldt sei angesichts der aktuellen Bedrohungslage in Deutschland zustande gekommen, erklärte das Rüstungsunternehmen in seiner Pressemitteilung, ohne näher auf die vermeintliche Gefahrensituation einzugehen: "Angesichts von Bedrohungen durch Flugkörper und Raketen werden zukünftig neue Systeme zur Luftabwehr benötigt, die das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der integrierten Luftverteidigung der NATO schützen."

Hierzu sei eine Ausrüstung Deutschlands "mit bodengebundenen Luftverteidigungssystemen erforderlich, deren Abfangflugkörper eine Reichweite von 40 km haben und Ziele bis zu einer Höhe von 20 km bekämpfen können", so Diehl Defence. Wenn es nach den Plänen der beiden Rüstungsgiganten geht, soll in Deutschland zudem ein "360°-Rundumschutz" realisiert werden, der bei Bedarf auch Angriffen mit Marschflugkörpern standhielte. 

Bereits ab dem dritten Quartal dieses Jahres seien die beiden Rüstungskonzerne eigenen Angaben zufolge in der Lage, entsprechende Lösungen für deutsche Kunden zu liefern:

"Die gemeinsamen Lösungen von Diehl Defence und HENSOLDT können im Falle einer baldigen Beschaffungsentscheidung ab dem dritten Quartal 2022 an den deutschen Kunden ausgeliefert werden. Es handelt sich um Produkte, die als rein deutsche Systeme nicht auf ausländische Technologie angewiesen sind und deshalb ein Höchstmaß an Zulassbarkeit und Zertifizierbarkeit zum Betrieb in Deutschland und darüber hinaus eine höchstmögliche Versorgungssicherheit bieten."

Mehr zum Thema - Medienberichte: Bundesregierung an israelischem Raketenabwehrschirm interessiert

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.