Von der Politik in die Wirtschaft: Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel dient sich Thyssenkrupp an
Vier Jahre nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik ist der frühere SPD-Chef und ehemalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel laut dem Spiegel neuer Aufsichtsratschef der Stahltochter von Thyssenkrupp geworden. Der 62-Jährige wurde am Donnerstag als Vertreter der Anteilseigner in das Kontrollgremium von Thyssenkrupp Steel Europe berufen und auf der konstituierenden Sitzung zum neuen Vorsitzenden gewählt, teilte der Konzern mit. Der streitbare Politiker kommentierte sein Engagement mit den Worten:
"In den kommenden Monaten und Jahren stehen wegweisende Entscheidungen mit wirtschaftlicher, industriepolitischer und umweltbezogener Relevanz an."
Weiterhin will er in seiner neuen Aufgabe in der Stahlbranche beispielhaft aufzeigen, dass "wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit" mit der Klimapolitik in Deutschland durchaus verknüpft werden können.
Dabei hat er einen weiten Weg vor sich. Der angeschlagene Essener Konzern hat insgesamt 27.000 Angestellte. Chefin Martina Merz betonte, dass durch den Krieg in der Ukraine und die antirussischen Sanktionen mit Blick auf die Energiekosten die Lage nicht besser geworden sei, daran änderten auch die exorbitant gestiegenen Stahlpreise nicht viel, weil dadurch nur ein Teil der erheblichen Anstiege bei den Energiepreisen kompensiert werden könne.
Beschäftigtenvertreter und die IG Metall fordern von der Führungsetage Klarheit, wie die Zukunft gestaltet werden soll. Die Stahlindustrie steht mit der enorm kostenintensiven Umstellung auf eine "klimafreundliche Produktion" vor dem größten Umbau ihrer 150-jährigen Geschichte. Merz meinte dazu:
"Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Strategie der eigenständigen Aufstellung des Stahlgeschäfts gute Zukunftsperspektiven eröffnet – auch wenn die konkrete Form der Umsetzung aufgrund der geopolitischen Lage für den Moment offenbleiben muss."
Mit dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister habe man eine sehr kompetente und erfahrene Persönlichkeit gewinnen können. Über das Gehalt wurden keine Angaben gemacht. Doch auch von anderer Seite weht dem Stahlgiganten ein rauer Wind ins Gesicht: Erst im Februar kritisierten Großanleger des DAX-Konzerns Rüstungsexporte durch Thyssenkrupp Marine Systems an Staaten wie die Türkei oder Ägypten.
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