Ermittler gehen bundesweit gegen militante Neonazi-Gruppen vor
Nach jahrelangen Ermittlungen ist den Sicherheitsbehörden ein Schlag gegen die militante Neonazi-Szene gelungen. Am Mittwochmorgen wurden bundesweit Objekte von Rechtsextremisten in elf Bundesländern durchsucht. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen 50 mutmaßliche Rechtsextremisten, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Vier Männer wurden festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.
Die Maßnahmen richten sich gegen die Gruppen "Knockout 51", "Combat 18", "Atomwaffen Division Deutschland" und "SKD1418". Am Vormittag wurden zeitgleich 61 Objekte durchsucht. Nach Angaben aus dem Ermittlerumfeld soll es sich um die größte konzentrierte Aktion, die im Auftrag des Generalbundesanwalts durchgeführt wurde: Über 800 Polizisten von BKA, Bundespolizei und Landeskriminalämtern, darunter auch GSG9-Einheiten, waren demnach im Einsatz.
Bei einem der Festgenommen, Leon R. aus Eisenach, soll es sich nach Informationen der Welt um eine Schlüsselfigur der rechtsextremen Szene handeln. Der 24-Jährige aus dem Umfeld der NPD gilt als zentraler der Organisator hinter der militanten Kampfsportgruppe "Knockout 51". In diesem Zusammenhang wurde auch die NPD-Zentrale in Eisenach, das "Flieder Volkshaus", durchsucht, da die Neonazis dort Kampfsport betrieben haben. "Knockout 51" sei eine Gruppierung, die "unter dem Deckmantel des gemeinsamen körperlichen Trainings junge, nationalistisch gesinnte Männer anlockt, diese bewusst mit rechtsextremem Gedankengut indoktriniert und für Straßenkämpfe ausbildet", teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Leon R. soll zudem in Kontakt mit der "Atomwaffen Division" in den USA gestanden haben. Die Ermittlungen laufen bereits seit 2019, Hinweisgeber war damals das Bundesamt für Verfassungsschutz. Der 24-Jährige hatte sich in einem Forum mit der "Atomwaffen Division" in Verbindung gesetzt, was die Ermittlungen ins Rollen brachte. Neben der "Atomwaffen Division" hatten die Behörden später auch "Knockout 51" auf dem Schirm und folgten später anderen Vereinigungen, gegen die sich die Durchsuchungen richteten. Durch seine Kontakte zu einem anderen Beschuldigten seien die Ermittler darauf gestoßen, dass das Verbot von "Combat 18" unterlaufen werde, hieß es.
Bei der "Atomwaffen Division" handelt es sich um ein rechtsterroristisches Netzwerk, das 2015 in den USA gegründet wurde. In einer Gründungserklärung beschreibt sich die Gruppe selbst als "sehr fanatische, ideologische Gruppe von Kameraden". Die Gruppe verehrt Adolf Hitler und will durch Anschläge und Morde einen "Rassenkrieg" entfachen.
Insgesamt handelt es sich in der Causa "Knockout 51" um 14 Beschuldigte, die eine kriminelle Vereinigung gegründet haben sollen. Die Beschuldigten sollen auch versucht haben, einen "Nazi-Kiez" in Eisenach unter ihrer Kontrolle zu etablieren. Neben Leon R. wurden auch Maximilian A. und Eric K. in Eisenach und zudem Bastian A. in Rotenburg a.d. Fulda festgenommen. Diese sollen ebenfalls eine Führungsrolle bei "Knockout51" eingenommen haben. Ihnen wird zudem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Unter den Verdächtigen sollen auch zwei Männer mit Bezug zur Bundeswehr sein, von denen dem Vernehmen nach aber nur einer Zugang zu Waffen hatte. Nach einem Bericht des Magazins Spiegel handelt es sich um einen ehemaligen Offiziersanwärter. (rt de/dpa)
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