Habeck erntet in sozialen Medien Kritik für Katar-Besuch
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) befindet sich momentan zu Besuch in Katar, um dort über Gaslieferungen an Deutschland zu verhandeln. Hintergrund dessen ist, dass Deutschlands aufgrund des Kriegs in der Ukraine kein Gas mehr aus Russland importieren will und nach Ersatzlieferanten sucht. Habeck zeigte sich mit den ersten Verhandlungen zufrieden, doch zahlreiche Nutzer in den sozialen Medien kritisierten Habeck, da es seine eigene Partei gewesen war, die in der Vergangenheit die Missachtung von demokratischen Werten und Menschenrechten kritisiert hatte. So wird Habeck auf Twitter unter anderem an die Worte seines Parteikollegen Cem Özdemir erinnert, der einst gesagt hatte:
"Wir Grünen unterscheiden nicht zwischen guten und schlechten Diktatoren, wie es uns gerade gefällt. Das muss die Linkspartei begreifen."
— Argo Nerd (@argonerd) March 20, 2022
Zahlreiche Nutzer, darunter auch der Linken-Politiker Martin Schirdewan, warfen Habeck vor, einen Bückling vor seinen "neuen Freunden aus Katar" zu machen:
#Habeck hat Rücken. Oh, nein. Wait. Er macht doch tatsächlich einen Bückling vor seinen neuen Freunden aus #Katar.Aufrechte deutsche Energiepolitik. Nachhaltig und wertebasiert. pic.twitter.com/Y8C3MxLsOB
— Martin Schirdewan (@schirdewan) March 20, 2022
Der Account von GreenWatch merkte ironischerweise an:
"Endlich ist sie auf Bildern eingefangen: Wertorientierte, progressive und feministische Außenpolitik von Grünen."
Endlich wurde sie auch auf Bildern eingefangen: Wertorientierte, progressive und feministische Außenpolitik von #Grünen. 👍 pic.twitter.com/VDDeVpDX3N
— GreenWatch (@Watch_Greens) March 20, 2022
Andere Nutzer merkten an, dass die Fußball-WM nun ungestört in Katar stattfinden könne:
Na da hat der #Habeck aber einen tiefen Bückling gemacht!Jetzt kann die Fußball WM in Katar endlich ungestört stattfinden.#wm2022pic.twitter.com/C25PA7nlKj
— CharmingQuokka 🥃 (@CharmingQuokka) March 20, 2022
Doch nicht nur Habeck, auch SPD-Politiker Sigmar Gabriel erntete Kritik, als dieser auf Twitter schrieb:
"Am dümmsten war der Vergleich mit Russland. Qatar bedroht niemanden, finanziert keine Terrororganisationen, sondern beherbergt auf Wunsch der USA (!) die Hamas und die Taliban, um in Doha mit ihnen verhandeln zu können. Qatar ist schlicht ein verlässlicher Partner des Westens."
— Argo Nerd (@argonerd) March 21, 2022
Mehr zum Thema - Vom Klima-Aktivisten zum Beschaffer fossiler Energie – Krieg holt Habeck auf den Boden der Realität
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.