Speiseöl und Weizenmehl: Leere Regale in deutschen Supermärkten
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen lassen sich bereits in deutschen Supermärkten und Discountern beobachten. Bei Aldi, Rewe, Edeka und anderen Lebensmittelhändlern werden Sonnenblumen- und Rapsöl knapp, wie der Focus berichtet.
In Berlin waren die entsprechenden Regale bei Edeka oder Lidl zum Teil bereits am Samstag leergefegt. Aldi hat bereits reagiert und die Speiseöl-Abgabemenge pro Haushalt limitiert.
Eine Verkäuferin sagte zu einer Kundin im Aldi-Markt im bayerischen Fürstenfeldbruck:
"Wir bekommen keine Lieferungen mehr. (...) Es ist jetzt so rationiert, dass nur noch zwei Liter Öl pro Haushalt verkauft werden dürfen."
Dafür gibt es mehrere Gründe: Zu einer schlechten Ernte im letzten Jahr und zerstörten Lieferketten durch die Corona-Maßnahmen wie Lockdowns sind auch steigende Herstellungskosten beim Speiseöl für die geringere Produktionsmenge verantwortlich.
Nun kommt der Krieg in der Ukraine dazu. Das Land ist der größte Produzent von Sonnenblumenöl weltweit. Russland folgt auf Platz zwei. Dazu ist Russland der weltweit größte Exporteur von Weizen, die Ukraine liegt auf Platz drei. Auch das können deutsche Verbraucher nun im Handel beobachten: Günstiges Weizenmehl ist zu Wochenbeginn kaum noch zu bekommen.
Jene, die jetzt das günstige #Mehl und #Sonnenblumenöl horten, sind in aller Regel nicht jene, die bei steigenden #Nahrungsmittelpreisen besonders betroffen sind, weil diese Menschen es sich gar nicht leisten können, Dinge auf Vorrat zu kaufen. #Armut
— Robert Meyer (@robert_mey) March 13, 2022
Beim Mais könnte eine ähnliche Knappheit folgen: Die Ukraine ist der viertgrößte Exporteur des gelben Gemüse weltweit. Derzeit kommen keine neuen Lieferungen mehr aus den ukrainischen Häfen – völlig unklar ist, wann das wieder der Fall sein wird. Nach Informationen der Firma Ukr-AgroConsult lagern im Land aktuell 500.000 Tonnen Weizen und 1,7 Millionen Tonnen Mais. Auch beim Sonnenblumenöl, wo die Ukraine weltweit größter Produzent und Exporteur ist, drohen weitere massive Knappheit und Teuerungen.
Das sieht auch Momme Matthiesen, Geschäftsführer des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie (OVID), ähnlich. Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei aber grundsätzlich nicht in Gefahr.
Doch auch bei einer anderen besonders in Deutschland heiß begehrten Ware zeigt sich dieser Tage ein Ansturm: Der aktuelle Run auf Toilettenpapier erinnert an den ersten Lockdown in der Corona-Krise. Am Montag leerten sich in einigen Städten die Regale deutlich sichtbar.
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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.