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Frieren für Deutschland: Bundeswehr-Soldaten in Litauen fehlen Jacken und Unterwäsche

Laut der Wehrbeauftragten Eva Högl fehlen den Bundeswehr-Soldaten in Litauen dicke Jacken und Unterwäsche. Die Soldaten hätten keinen ausreichenden Kälte- und Nässeschutz. Derweil plant Deutschland einem "Spiegel"-Bericht zufolge eine Verstärkung für die NATO-Ostflanke.
Frieren für Deutschland: Bundeswehr-Soldaten in Litauen fehlen Jacken und UnterwäscheQuelle: AFP © Petras Malukas

Der Bundeswehr fehlt es an dicken Jacken und auch Unterwäsche: Die Wehrbeauftragte Eva Högl beklagt erschreckende Ausrüstungsdefizite bei den Bundeswehrsoldaten, die in Litauen auf dem Militärstützpunkt Rukla die russische Armee abschrecken sollen.

Die SPD-Politikerin sagte am Freitag gegenüber der Augsburger Allgemeinen:

"Die Soldatinnen und Soldaten müssen sich durch Wald und Feld schlagen, sind lange draußen. Mir haben reihenweise Soldatinnen und Soldaten erzählt, dass sie keinen ausreichenden Kälte- und Nässeschutz haben."

Auf die Frage, ob es etwa an Winterjacken fehle, antwortete sie:

"Genau, dicke Jacken, aber auch Unterwäsche. Alles was sie brauchen, um gut gegen Kälte und Nässe geschützt zu sein. Und das dürfte es in einem der reichsten Länder der Welt, in der Mitte Europas, eigentlich nicht geben."

Diese Ausstattung sei aber reserviert für die schnelle Eingreiftruppe der NATO, berichtete sie. Dies sei "ein Skandal", der schon ihre Vorgänger beschäftigt hätte. Sie ergänzte:

"In Afghanistan hatten die Soldatinnen und Soldaten nicht alles, was sie brauchten. Ähnliches habe ich in Mali und Niger erlebt. Ich bin darüber ziemlich schockiert, weil mir immer gesagt wurde, im Einsatz sei alles vorhanden."

Die Bundeswehr führt in Litauen auf dem Militärstützpunkt Rukla seit 2017 eine NATO-Einheit zur "Abschreckung Russlands" und stellte dort bislang etwa die Hälfte der rund 1.200 Soldaten. Wegen der schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt hatte das Verteidigungsministerium zuletzt weitere etwa 350 Soldaten in das NATO-Partnerland entsandt.

Verstärkung für Ostflanke?

Offenbar plant die Bundeswehr zudem, der NATO zusätzliche Soldaten und Waffensysteme als Verstärkung der Ostflanke anzubieten. Dies berichtete Der Spiegel am Freitag. Zeitnah könne eine Infanterie-Kompanie – rund 150 Soldaten mit einem guten Dutzend "Boxer"-Radpanzern – verlegt werden, so das Nachrichtenmagazin. Die deutschen Soldaten könnten sich einem französischen Gefechtsverband in Rumänien anschließen, den Paris bei der NATO bereits angekündigt habe.

Zudem wolle die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) der NATO das "Patriot"-Flugabwehrraketensystem anbieten, das zum Beispiel im Baltikum für einen besseren Schutz sorgen könne. Darüber hinaus wolle Berlin der Allianz für NATO-Missionen in der Nord- und Ostsee eine Korvette und eine Fregatte als Option offerieren. Diese Kriegsschiffe müssten allerdings von anderen Missionen im Mittelmeer abgezogen werden. Hinzu komme noch ein deutsches Flottendienstboot mit Sensortechnik, das bereits in die Ostsee unterwegs ist.

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(rt de/dpa)

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