Deutschland

Drei Dosen gegen Corona – Lauterbach erläutert seine Forderungen

Die Diskussion um die allgemeine Impfpflicht gegen Corona nimmt wieder eine neue Wendung: Gesundheitsminister Karl Lauterbach will gesetzlich festlegen lassen, dass formal nur eine Dreifach-Injektion als vollständiger Schutz gegen COVID-19 anerkannt wird.
Drei Dosen gegen Corona – Lauterbach erläutert seine ForderungenQuelle: Gettyimages.ru © Michael Kappeler/dpa

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich mit einer neuen Forderung profiliert. Im Zuge der Diskussion um die Ausgestaltung – offensichtlich schon nicht mehr um das grundsätzliche Für und Wider – fordert Lauterbach die Festlegung, dass als "vollständig geimpft" nur gelten dürfe, wer drei Impfdosen erhalten habe. In diesem Sinne habe er sich gegenüber Bild am Sonntag geäußert, berichtet die Berliner Zeitung und zitiert ihn mit folgender Aussage:

"Eine vollständige Impfung besteht aus drei Dosen."

Nur dreifach Geimpfte seien "gegen alle Corona-Varianten – zumindest vor schwerer Krankheit und Tod – geschützt". "Daran muss sich die Impfpflicht orientieren", forderte der Gesundheitspolitiker.

Weltweiter wissenschaftlicher Konsens?

Der SPD-Politiker behauptete weiter, dass angeblich international große Einigkeit unter Wissenschaftlern in dieser Hinsicht bestünde, und sagte:

"Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass eine Variante entsteht, gegen die man als dreifach Geimpfter keinen Schutz hat."

Lauterbach wäre nicht Gesundheitsminister, wenn er nicht gleichzeitig vor neuen Mutationen des Coronavirus warnen würde:

"Das Varianten-Alphabet wird nicht mit Omikron enden."

Vermutlich reicht jedoch das griechische Alphabet bei Weitem nicht aus, um alle Varianten und Mutationen von SARS-CoV-2 zu benennen. So meinte der Gesundheitsökonom denn auch, es wäre gut möglich, dass "wir es im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ zu tun bekommen". Einen Vorschlag, wie die künftige Variante zu bezeichnen wäre, machte der Minister noch nicht.

Allerdings gab Lauterbach seiner neuen Befürchtung Ausdruck, dass Ungeimpfte, die sich jetzt mit der Omikron-Variante infizieren, im kommenden Herbst gegen eine mögliche neue Delta-Variante nur über einen Infektionsschutz von deutlich unter 50 Prozent verfügen würden. Dies sei wahrscheinlich. Wie die Entwicklung im Einzelnen auch verlaufen wird, ohne weitere Impfungen wären die Menschen sehr gefährdet. Lauterbach wiederholte seine Kernforderung:

"Es führt daher kein Weg an der Impfung vorbei."

Bundesregierung kann selbstgestecktes Ziel nicht einhalten

Allerdings musste Lauterbach zugeben, dass die Bundesregierung ihr Ziel, dass bis Ende Januar 2022 mindestens 80 Prozent der Bevölkerung wenigstens eine Erstimpfung erhalten haben sollen, nicht einhalten kann. Der Minister schien auch die Schuldigen für den Misserfolg der Regierung zu kennen:

Man habe es mit einem "harten Kern von Ungeimpften" zu tun, und er wisse "nicht, wie wir diejenigen, die sich immer noch der Impfung verweigern, überzeugen können". Und wenn der Regierung die Argumente fehlen, um die Minderheit zu überzeugen, müsse eben eine gesetzliche Pflicht her – ohne sie gäbe es kein Ende der Corona-Krise:

"Ohne Impfpflicht halte ich es für ausgeschlossen, dass wir die Impfquoten erreichen, die wir benötigen, um aus der Pandemie rauszukommen."

Lauterbach ist allerdings optimistisch, die Anzahl der sogenannten "Booster"-Impfungen weiter steigern zu können, und nannte eine Soll-Vorgabe für die Injektionen pro Tag:

"Mein Ziel ist es, zumindest wieder auf eine Million Booster-Impfungen pro Tag zu kommen. … Dann können wir die Infektionskurve zum Hügel abflachen und die Krankenhäuser entlasten."

Er behauptete, dass bereits nach einer Woche nach dem "Boostern" das Risiko eines sehr schweren Verlaufs "praktisch gegen fast null" gehe.

Der Minister verlor jedoch kein Wort darüber, dass auch die dritte Injektion vermutlich nicht das Ende der Spritzen bedeuten dürfte, wie neue Studien in Israel zeigen: Dort wird die Wirkung einer vierten Impfung untersucht – auch die Kombination verschiedener Präparate. Allerdings können die bisherigen Ergebnisse wohl keine besondere Hoffnung auf die Wirksamkeit machen, und die Studienleiterin äußerte sich skeptisch zu einer allgemeinen vierten Impf-Empfehlung.

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