Scholz-Effekt? Vertrauen in Amt des Bundeskanzlers schwindet

Nur noch 57 Prozent der Deutschen haben einer Umfrage zufolge großes oder sehr großes Vertrauen in das Amt des Bundeskanzlers. Zu Amtszeiten von Angela Merkel waren es noch 75 Prozent. Den größten Vertrauensvorschuss bekommt der Bundeskanzler von Wählern der SPD, der Grünen und der Union.

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa gab im Auftrag des RTL/ntv-Trendbarometers am Dienstag die Ergebnisse einer Umfrage bekannt, die das Vertrauen der Deutschen in politische Institutionen beleuchtete. Das Vertrauen in das Bundeskanzleramt, das nun von SPD-Politiker Olaf Scholz bekleidet wird, schwand demnach. Anfang 2021, zur Regierungszeit von Angela Merkel, setzten noch 75 Prozent der Bevölkerung Vertrauen in das Amt.

Ebenfalls rückläufig ist der Zuspruch für Institutionen von Bund, Ländern und Kommunen.

Nur einen Prozentpunkt hingegen musste das Amt des Bundespräsidenten einbüßen. Vor einem Jahr sprachen 76 Prozent dem Bundespräsidenten ihr Vertrauen aus. Besonders gering erscheint das Vertrauen in die Institution der Europäischen Union. Nur 38 Prozent haben sehr großes oder großes Vertrauen in die EU.  

Betrachtet man die politischen Präferenzen der Umfrageteilnehmer, so wird deutlich, dass AfD-Wähler das geringste Vertrauen in die politischen Ämter und Institutionen haben. Nur drei Prozent bauen auf die Bundesregierung, acht Prozent verlassen sich auf den Bundeskanzler und zwölf Prozent auf den Bundespräsidenten. 

Als nächste kritische Wählergruppe gehen die FDP-Wähler aus der Umfrage hervor. Nur 40 Prozent haben großes Vertrauen in die Bundesregierung und 49 Prozent in den Bundeskanzler. Dagegen haben zwischen 80 und 66 Prozent der Wähler von SPD, Grünen und CDU/CSU Vertrauen in das Bundeskanzleramt. 

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