Deutschland

Folgen der Corona-Maßnahmen: Augenärzte erwarten mehr Kurzsichtigkeit bei Kindern

Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) hat davor gewarnt, dass als Folge der Beschränkungen während der COVID-Krise die Kurzsichtigkeit bei Kindern zunehmen wird. Durch den Schulausfall und Ausgangsbeschränkungen verbrachten Kinder in den letzten zwei Jahren zu viel Zeit ohne Tageslicht und vor Bildschirmen.
Folgen der Corona-Maßnahmen: Augenärzte erwarten mehr Kurzsichtigkeit bei KindernQuelle: Sputnik © Aleksandr Kondratuk / Sputnik

Als Folge der Corona-Maßnahmen mit eingeschränktem Freizeitangebot und viel Zeit zu Hause und vor Bildschirmen rechnen Augenärzte mit einer Zunahme der Kurzsichtigkeit bei Kindern.

"Es ist zu erwarten, dass in der Pandemie durch übermäßiges zu nahes Sehen auf Handys oder Tablets die Kurzsichtigkeit unter Kindern zugenommen hat", sagte der Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA), Ludger Wollring, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Uns liegen dazu keine Daten vor, aber frühere Studien lassen diese Auswirkung vermuten."

Um Kurzsichtigkeit bei Kindern vorzubeugen, sei Tageslicht ein wichtiger Faktor. Selbst dämmriges Tageslicht sei besser als Kunstlicht.

"Vor allem langes Spielen am Handy oder Tablet kann bei Kindern zu Kurzsichtigkeit führen", sagte Wollring. "Unter Lockdown-Bedingungen mit wenig Freizeitangebot sollten Eltern mit ihren Kindern besonders viel rausgehen."

Der BVA wurde 1950 gegründet. Er fördert und vertritt die Berufsinteressen der Augenärzte.

Zur Vorsorge gegen Kurzsichtigkeit bei Kindern empfehlen Augenärzte und Kinderärzte, dass Kinder mindestens zwei Stunden am Tag an der frischen Luft physisch aktiv sein sollten. Die tägliche Bildschirmzeit solle auf eine Stunde begrenzt und auf gesunde Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitamin A geachtet werden. Auch ein ausreichender Schlaf sei wichtig. Im Dunkeln dürfe weder Fernsehen geschaut, noch am Computerbildschirm gearbeitet werden. Auch zu helle Einstellungen am Handybildschirm seien schädlich. 

Unverzichtbar seien bei Kindern unter zwölf Jahren regelmäßige Besuche beim Augenarzt, am besten halbjährlich, mindestens aber ein Mal im Jahr. Je früher die Kurzsichtigkeit erkannt werde, desto größer sei die Chance, die Entwicklung zu verlangsamen und bei nur leichter Kurzsichtigkeit zu stabilisieren. 

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(rt/dpa)

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