Deutschland

Zahlensalat beim RKI? Lauterbach schätzt Inzidenz "zwei- bis dreimal höher als ausgewiesen"

Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz für deutlich zu klein angegeben. Das hänge mit den Feiertagen zusammen. Auch nach fast zwei Jahren Corona-Krise, scheinen die Meldezahlen positiv auf Corona getester Menschen Rätsel aufzugeben.
Zahlensalat beim RKI? Lauterbach schätzt Inzidenz "zwei- bis dreimal höher als ausgewiesen"Quelle: www.globallookpress.com © Chris Emil Janssen via www.imago

Wieder einmal gibt es Verwirrung um die Sieben-Tage-Inzidenz: Diese liege laut Einschätzung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) deutlich höher als in den derzeitigen Statistiken ausgewiesen, wie die Welt berichtet. Aufgrund der Feiertage gebe es momentan eine "deutliche Untererfassung" der Corona-Infektionen.

Laut Lauterbach sei davon auszugehen, dass die tatsächliche Inzidenz in Deutschland derzeit zwei- bis dreimal so hoch sei wie vom RKI ausgewiesen, sagte der SPD-Mann am Mittwoch in Berlin. Zu sehen sei auch eine deutliche Zunahme von Fällen der neuen, ansteckenderen Virusvariante Omikron, die ihm Sorgen bereite.

Er appellierte an alle Bürger, Silvester so zu verbringen, dass keine neuen Infektionsketten entstünden. Er sagte:

"Bitte feiern Sie in ganz kleiner Runde."

Derzeit werde daran gearbeitet, eine bessere Datenlage zu bekommen, erläuterte Lauterbach. Er denkt, dass zur bereits vorgesehenen Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am 7. Januar "eine solide und für diese Zwecke vollkommen ausreichende Datenlage" vorhanden sein werde.

Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet erst ab ungefähr dem 10. Januar wieder mit wirklich belastbaren Daten zum Infektionsgeschehen in Deutschland. Gegenüber der dpa sagte ein Sprecher:

"Wir gehen davon aus, dass sich Diagnostik- und Testverhalten gegen Ende der ersten Januarwoche wieder dem Niveau der letzten Wochen angleichen und dadurch die Daten in der zweiten Januarwoche vergleichbar mit den Daten der letzten Wochen sind." 

Das RKI hatte bei den Fallzahlen der vergangenen Tage darauf hingewiesen, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen sei. Es gibt Lücken bei den Gesundheitsämtern, weniger Testzentren sind geöffnet, weniger Menschen dürften sich testen lassen und auch die Tests an Schulen fallen in den Ferien weg. Deshalb zeigen die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen derzeit nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage in Deutschland.

Noch im Sommer verkündete Lauterbachs Vorgänger Jens Spahn (CDU), dass die Sieben-Tage-Inzidenz fortan nicht mehr das Gewicht in der Bekämpfung der Corona-Krise bekommen solle, wie zuvor und sagte:

"200 ist das neue 50."

Am Mittwoch betrug diese in Deutschland 205,5. Der Internist Matthias Schrappe sagte bereits im November 2020 im ZDF , die Zahlen des RKI hätten "keine Basis" und seien "das Papier nicht wert", auf dem sie geschrieben seien.

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