Deutschland

November 2021: Teuerster Tankmonat aller Zeiten in Deutschland

Daten des ADAC belegen: 2021 war das teuerste Tankjahr seit 2013. Der Monat November war sogar der teuerste Tankmonat aller Zeiten in Deutschland. Im Schnitt stiegen die Preise um rund 27 Cent an (bei Diesel und E10). Der Trend könnte sich 2022 fortsetzen.
November 2021: Teuerster Tankmonat aller Zeiten in DeutschlandQuelle: www.globallookpress.com © Frank Hoermann / SVEN SIMON via www.imago-images.de

Die Spritpreise haben im auslaufenden Jahr eine wilde Achterbahnfahrt hingelegt. Auf 2020, das billigste Tankjahr seit der E10-Einführung, folgte mit 2021 das teuerste Tankjahr seit 2013. Das geht aus Daten des ADAC hervor. Der November war demnach der teuerste Tankmonat aller Zeiten in Deutschland. All das befeuerte auch die Debatte um eine staatliche Entlastung der Autofahrer.

Bis Ende November lag der Durchschnittspreis für Superbenzin der Sorte E10 im laufenden Jahr bei 1,514 Euro pro Liter im bundesweiten Durchschnitt. Bei Diesel waren es 1,373 Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht etwas höhere Endstände, denn im Dezember waren Diesel und E10 bisher teurer. Grob überschlagen läuft es also bei E10 auf ein Plus um etwa 27 Cent im Vergleich zum Vorjahr hinaus. Bei Diesel dürften es ebenfalls um die 27 Cent werden.

Billigster Tanktag 2021 war der 1. Januar mit 1,324 Euro für E10 und 1,215 für Diesel. Die teuersten Tage fielen bei Diesel auf den 11. November mit dem Allzeithoch von 1,572 Euro pro Liter. E10 kostete am 14. November 1,701 und schrammte damit nur knapp am Rekord von 1,709 aus dem Jahr 2012 vorbei. Der ADAC-Experte Albrecht betont:

"Bei E10 waren es fast 40 Cent Unterschied zwischen dem teuersten und den billigsten Tag, das ist schon außergewöhnlich".

Wichtigster Preistreiber war dabei die Entwicklung des Ölpreises. Die sinkenden Corona-Beschränkungen sorgten für eine steigende Nachfrage, doch das Angebot blieb knapp, weil die großen Förderländer ihre Produktion nur vorsichtig ausweiteten. So legten die Preise 2021 deutlich zu: Von 50 Dollar je Fass (159 Liter) zu Jahresbeginn auf zeitweise mehr als 85 Dollar im November. Danach gaben die Märkte wieder ein Stück weit nach.

Wegen der explodierenden Energiekosten zogen im November auch die Importpreise insgesamt an – laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,7 Prozent, und damit so stark wie seit der Ölkrise in den 1970er Jahren nicht. Importierte Energie war 160 Prozent teurer. Für Erdöl und Mineralerzeugnisse verdoppelten sich die Einfuhrpreise in etwa.

Die steigenden Kraftstoffpreise haben auch 2021 – wie schon in den Jahren davor immer wieder – eine Debatte über Steuersenkungen und staatliche Eingriffe wie Preisobergrenzen ausgelöst. Denn ein großer Teil des Kraftstoffpreises an der Zapfsäule machen Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer und CO2-Preis aus.

Wie es 2022 weitergeht, ist aus Sicht des ADAC schwer vorherzusagen. Zu viele Faktoren hätten das Potenzial, den Ölpreis als wichtigsten Faktor für die Kosten für Diesel und Benzin zu treiben oder zu senken, wie Albrecht sagt. "2022 wird spannend", ist er sich sicher.

Für Autofahrer machte sich der Anstieg der Spritpreise im laufenden Jahr durchaus im Geldbeutel bemerkbar. Vergleicht man die Kosten für einen typischen Benzin-Pkw mit einer Fahrleistung von etwas mehr als 10.500 Kilometern im Jahr und acht Litern Verbrauch pro 100 Kilometern, wären es mehr als 200 Euro mehr als vergangenes Jahr. Bei einem typischen Diesel-Pkw mit fast 20.000 Kilometern im Jahr und sechs Litern Verbrauch sind es sogar über 300 Euro. Das liegt aber auch daran, dass 2020 ungewöhnlich günstig war. Vergleicht man es mit dem Spritpreisdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre, ist die Verteuerung nur etwa halb so groß.

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(rt/dpa)

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