Deutschland

Corona-Krise: Deutsche Staatsverschuldung steigt im dritten Quartal auf 2,284 Billionen Euro

Während die deutsche Staatsverschuldung im dritten Quartal auf ein neues Rekordhoch kletterte, konnten die Superreichen in den letzten beiden Jahren fast durchweg enorme Gewinne einfahren.
Corona-Krise: Deutsche Staatsverschuldung steigt im dritten Quartal auf 2,284 Billionen EuroQuelle: www.globallookpress.com © Christian Ohde

Eine schlecht organisierte Wirtschaftspolitik, die Folgen der Corona-Krise und die lockere EZB-Geldpolitik lassen die Schuldenblase des deutschen Staates auf Rekordniveau anschwellen, wie das Handelsblatt berichtete. Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende September 2021 zusammen mit gut 2,284 Billionen Euro im Minus.

Corona-Krise lässt Schulden des Bundes explodieren

Das sind 5,1 Prozent oder 111,3 Milliarden Euro mehr als Ende 2020, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Zurückzuführen sei dies "insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie".

Mit Ausnahme der Sozialversicherung nahmen die Verbindlichkeiten auf allen staatlichen Ebenen zu. Den größten Anteil verzeichnete der Bund mit einer Steigerung um 7,2 Prozent oder 101,4 Milliarden Euro auf rund 1,505 Billionen Euro. Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals mit 645,2 Milliarden Euro verschuldet, was einem Zuwachs von 1,4 Prozent oder 9,2 Milliarden Euro 2020 entspricht.

Bayern und Sachsen legen im Ländervergleich am meisten zu

Die höchsten prozentualen Zuwächse gegenüber dem Jahresende 2020 wiesen Bayern (+12,4 Prozent), Sachsen (+11,0) und Nordrhein-Westfalen (+6,0) auf. Vom Statistischen Bundesamt hieß es dazu:

"Die Steigerung in Bayern resultierte dabei insbesondere aus einem höheren Ausgabebedarf für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie."

In Sachsen ergab sich der Zuwachs zu einem Teil aus Aufnahmen für den "Corona-Bewältigungsfonds". Der Anstieg in Nordrhein-Westfalen geht auf eine Erhöhung der Wertpapierschulden des Landes für das "Sondervermögen zur Finanzierung aller direkten und indirekten Folgen der Bewältigung der Coronakrise" sowie der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) zurück, der Bad Bank der ehemaligen WestLB.

Superreiche profitieren massiv in Corona-Krise

Während auf der einen Seite der staatliche Schuldenberg wächst, der Mittelstand und vor allem Künstler, Messebauer oder Restaurantfachkräfte massive Existenzsorgen haben, ist in Deutschland während der Corona-Krise die Zahl der Superreichen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Euro auf 2.900 Personen gestiegen. 

An der Spitze der superreichen Deutschen stünden dabei Beate Heister und Karl Albrecht junior, die Kinder von ALDI-Gründer Karl Albrecht senior, wie t-online berichtete. Sie konnten ihr Vermögen im Corona-Jahr 2021 um rund 6 Milliarden auf insgesamt 39,2 Milliarden US-Dollar steigern. Auf Rang zwei befinde sich Dieter Schwarz. Der 81-Jährige, dem Kaufland und Lidl gehören, wurde in der Corona-Krise um rund 17 Milliarden US-Dollar reicher. Sein Gesamtvermögen liegt derzeit bei 36,9 Milliarden. 

Ein noch größerer Vermögenszuwachs als Dieter Schwarz gelang Klaus-Michael Kühne: Mehr als 22 Milliarden US-Dollar häufte der Unternehmer im vergangenen Jahr an.

Unter den zehn reichsten Deutschen finden sich zudem Theo Albrecht junior, ebenfalls ALDI-Erbe; Susanne Klatten und Stefan Quandt, Erben des BMW-Konzerns; Reinhold Würth, der mit dem Verkauf von Schrauben reich wurde; Georg Schaeffler, Erbe des Autozulieferer-Konzerns Schaeffler; Alexander Otto, Erbe des Otto-Konzerns und Geschäftsführer der ECE-Group, die Einkaufszentren betreibt; sowie Andreas Strüngmann, der zusammen mit seinem Bruder (Platz 11) das Pharmaunternehmen Hexal gründete.

Durchweg alle Milliardäre in der deutschen Top-10-Liste haben im vergangenen Jahr ihre Vermögenswerte gesteigert. Weiter unten in der Aufstellung sind aber auch neue Milliardäre hinzugekommen, so zum Beispiel der Biontech-Gründer Uğur Şahin. Sein Vermögen beziffert Forbes aktuell auf vier Milliarden US-Dollar.

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