Deutschland

Umfragen sehen Zustimmung für stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte

Mehrere Umfragen deuten darauf hin, dass sich die Stimmung der Bevölkerung zugunsten einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus wandelt. Auch noch nicht Geimpfte müssten stärkere Einschränkungen in Kauf nehmen. Härtere Corona-Maßnahmen werden von einer knappen Mehrheit befürwortet.
Umfragen sehen Zustimmung für stärkere Einschränkungen für UngeimpfteQuelle: AFP © Christoph Stache

Eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland wünscht sich einer Umfrage zufolge strengere Corona-Maßnahmen. Laut dem neuen ZDF-Politbarometer finden 52 Prozent der Befragten, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie härter ausfallen sollten. Dagegen halten 15 Prozent die aktuell geltenden Maßnahmen für übertrieben, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht. 30 Prozent geben an, dass die Vorgaben so gerade richtig seien. Die Daten wurden in dieser Woche zwischen dem 23. und dem 25. November erhoben.

Der Umfrage zufolge sind zudem nur 31 Prozent der Auffassung, dass generell genug zum Schutz gegen das Coronavirus getan werde. 63 Prozent stimmten dem nicht zu, sechs Prozent antworteten mit "weiß nicht". Dass bei einer Vielzahl der Corona-Maßnahmen besonders starke Einschränkungen für Nicht-Geimpfte gelten, hält die große Mehrheit (76 Prozent) für richtig, 22 Prozent hingegen für falsch.

In der Debatte über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht sprechen sich 69 Prozent dafür aus, dass sich jeder gegen das Virus impfen lassen muss. Dagegen sind den Angaben zufolge 29 Prozent. Im Juli sah dies laut dem ZDF-Politbarometer noch anders aus: Damals waren nur 33 Prozent für eine allgemeine Impfpflicht, 64 Prozent waren dagegen.

Die Frage, ob ungeimpfte COVID-19-Patienten einen Teil ihres Krankenhausaufenthaltes selbst zahlen sollten, bejahte die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) einer anderen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstituts YouGov am Freitag veröffentlichte. 37 Prozent lehnten diese Maßnahme ab, neun Prozent machten keine Angabe. Die YouGov-Umfrage wurde am 25. November durchgeführt.

Die Diskussion um eine mögliche allgemeine Impfpflicht in Deutschland nimmt immer mehr an Fahrt auf. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt die Quote der vollständig gegen das Coronavirus Geimpften in Deutschland aktuell bei 68,3 Prozent.

Zuletzt hatte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) eine Impfpflicht für alle Erwachsenen gefordert. Das Präsidium habe sich geschlossen für einen solchen Schritt ausgesprochen, teilte die Vereinigung am Donnerstag mit. "Es gilt, unsere Patienten zu schützen, Menschenleben zu retten und auch unser Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren", erklärte DIVI-Präsident Gernot Marx. 

Inzwischen fordern immer mehr Politiker die Impfpflicht. "Wir brauchen eine Impfpflicht, und zwar so schnell wie möglich", sagte am Freitag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und schlug den 1. Januar als Termin vor. Auch der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck zeigt sich nun offen für eine allgemeine Impfpflicht. 

Mehr zum Thema - Söder fordert allgemeine Impfpflicht: Möglichst ab 1. Januar

(rt/dpa)

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