Finanzexperte: Der Gaspreis könnte kurz steigen, aber Russland war immer verlässlich

Der Konflikt zwischen Weißrussland und Polen hat einen Einfluss auf den Gasmarkt; unter anderem, weil jetzt die Genehmigung für den Betrieb von Nord Stream 2 wieder verzögert wird. Der Finanzexperte Robert Halver meint aber, dass der Einfluss kurz sein würde.

Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG in Frankfurt. Die Baader Bank ist eine reine Investmentbank mit Firmensitz in Unterschleißheim, die ihre Gewinne vor allem im Wertpapierhandel erzielt und im letzten Geschäftsjahr eine Bilanzsumme von 1,2 Milliarden Euro hatte. Halver war vor seiner Tätigkeit bei Baader für deutsche und Schweizer Privatbanken tätig.

Halver meinte, im Moment wirke sich auch der Konflikt zwischen Weißrussland und Polen aus, in dem Russland eine große Rolle im Hintergrund spiele. Dadurch könne der Gaspreis in naher Zukunft wieder steigen. Man dürfe sich aber durch den Gaspreis nicht erpressen lassen.

Auf lange Sicht sieht er aber kein Problem.

"Russland war immer in der Vergangenheit klug beraten, und so klug sind sie auch, die Russen, das sind ja Schachspieler, also kluge Menschen, dass sie auch auf der Energieebene immer zuverlässige Lieferanten gewesen sind."

Im Moment bauten beide Seiten Druck auf. Dennoch wollten die Russen Gas verkaufen, sie könnten das aber nicht ohne Nord Stream 2, und die Deutschen und die Europäer wollten Gas kaufen. "Da wird man dann irgendwann einen Kompromiss finden müssen, und in der Vergangenheit hat man das immer geschafft."

"Die Russen waren immer gute Energielieferanten, und dabei werden sie auch bleiben, alles andere wäre ja wirtschaftlich auch unvernünftig."

Mehr zum ThemaDeutscher Sicherheitsexperte: "Energieversorgung mit Russland beinhaltet kein Konfliktpotenzial"