Konsequent: Veranstalter der Jazztage Dresden boykottieren 2G und beenden Festival

Seit Montag gilt in Sachsen die 2G-Regel für Gastronomie und Kultur. Der Veranstalter der Jazztage Dresden empfindet das als Diskriminierung von Ungeimpften und hat das Festival beendet. Der Deutsche Kulturrat dagegen fordert von der Politik eine Impfpflicht für alle.

Die Jazztage Dresden wurden am Montag vorzeitig beendet, wie der MDR berichtet. Wie Intendant Kilian Forster verlautbaren ließ, zwingt die 2G-Regelung Veranstalter in Sachsen dazu, Menschen auszugrenzen.

Er und das Festival wollen das nicht mittragen. In den bisherigen knapp drei Wochen hätten insgesamt 22 Konzerte mit etwa 5.000 Gästen stattgefunden. Geplant waren die Jazztage bis zum 21. November. 

Aufgrund der steigenden Zahlen positiv auf SARS-CoV-2 Getesteter im Freistaat gilt seit Montag für die Gastronomie und Veranstaltungen in Innenräumen eine neue Corona-Verordnung – und damit auch die umstrittene 2G-Regelung, die negativ Getestete aus dem öffentlichen Leben ausschließt. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt erhalten. Dazu kommen weiterhin Abstandsgebot und Maskenpflicht. 

Während die Jazztage Dresden in 2G als Diskriminierung beurteilen, sahen das Dresdner Staatsschauspiel oder das Chemnitzer Kulturbündnis "Hand in Hand e.V." der neuen Regelung entspannt entgegen. Das Unverständnis der Clubszene wie etwa der Live Initiative Sachsen richtete sich nicht direkt gegen 2G, aber gegen die damit verbundenen weiteren Auflagen – Cluberlebnisse mit Abstand und Maske seien nur schwer zu realisieren.

Der Deutsche Kulturrat mit Sitz in Berlin verfolgt dagegen ganz radikale Maßnahmen. Dessen Vorsitzender Olaf Zimmermann schrieb am Freitag in einem offenen Brief:

"Eine Impfpflicht hätte viel Leid und Tod erspart und ist letztlich auch das beste Kulturunterstützungsprogramm, da sich dadurch Schließungen und Beschränkungen vermeiden ließen. Leider hat die Politik nicht den Mut das Notwendige zu tun."

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Information:

Sicherheit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe sind umstrittene Themen. Zahlreiche Experten in Wissenschaft, Politik und Medien schätzen diese als sicher und effektiv ein, da sie das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung stark verringern und die Vorteile einer Corona-Impfung deren Risiken und Nebenwirkungen überwiegen. Langzeitnebenwirkungen der Impfungen sind generell nicht bekannt. Nebenwirkungen wie der ADE-Effekt (antibody dependent enhancement, auf Deutsch: infektionsverstärkende Antikörper) wurden bisher bei weltweit Milliarden verabreichter Impfstoff-Dosen nicht berichtet. Auch dass Gensequenzen von beispielsweise mRNA-Vakzinen in die menschliche DNA eingebaut werden, gilt unter zahlreichen Experten als ausgeschlossen. Stellungnahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der bundesdeutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) lassen sich hier und hier nachlesen.