Deutschland

Union in Turbulenzen - Friedrich Merz attackiert CSU

In der Union rumort es nach dem Wahldebakel gewaltig, Friedrich Merz spricht von einem Tiefpunkt in der Zusammenarbeit von CDU und CSU. Einen Tiefpunkt erreichte die Union auch bei der Wählergunst, wie die letzten Umfragen zeigen.
Union in Turbulenzen - Friedrich Merz attackiert CSUQuelle: AFP © Odd Andersen

Zwei Wochen nach der Bundestagswahl ringt die Union heftig mit der Verantwortung für ihre historische Niederlage. Der CDU-Politiker Friedrich Merz äußerte scharfe Kritik am Verhalten der CSU während des Wahlkampfes. "Das Jahr 2021 markiert einen Tiefpunkt unserer Zusammenarbeit und unseres Umgangs miteinander." In seinem am Samstag verschickten Newsletter schrieb er:

"Wir müssen nicht alle zu jeder Zeit von jeder Entscheidung restlos überzeugt sein. Aber so wie in den Wochen vor der Wahl geht man in einer sich immer noch 'bürgerlich' nennenden Union einfach nicht miteinander um. Das war stillos, respektlos und streckenweise rüpelhaft."

In der CSU hatte es während des Wahlkampfes immer wieder kritische Töne in Richtung des Unionskanzlerkandidaten und CDU-Chefs Armin Laschet gegeben. CSU-Chef Markus Söder war Laschet im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union unterlegen. Merz' Äußerungen dürften vor diesem Hintergrund als Kritik an Söder verstanden werden, den er nicht namentlich erwähnte.

Söder führte das schlechte Wahlergebnis am Samstag auf den unpopulären Kanzlerkandidaten Laschet und eine schwache Wahlkampfstrategie zurück.

"Es ist einfach so: Am Ende wollten die Deutschen einen anderen Kanzlerkandidaten als den, den CDU und CSU aufgestellt haben", sagte er bei der Landesversammlung der Jungen Union in Deggendorf.

Der CDU-Abgeordnete Christian von Stetten, der eine Kanzlerkandidatur Söders unterstützt hatte, kritisierte die Führung seiner Partei. "Das CDU-Präsidium kann einen Kanzlerkandidaten gegen alle Umfragewerte, gegen die Schwesterpartei, gegen die Bundestagsfraktion und gegen die Parteibasis durchsetzen", sagte er der Bild am Sonntag.

"Aber dann muss der Kandidat auch die Wahlen gewinnen und eine Regierung bilden können. Sonst hat nicht nur der Kanzlerkandidat, sondern das gesamte Parteipräsidium ein Akzeptanzproblem und muss seine Ämter zur Verfügung stellen." Von Stetten ist Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand der Fraktion.

Die Union war bei der Bundestagswahl auf 24,1 Prozent abgestürzt, während die SPD stärkste Kraft wurde. Laschet hat angekündigt, dass er den Spitzengremien der Partei am Montag einen Vorschlag zur personellen Neuaufstellung vorlegen will. Er selbst möchte diesen Prozess moderieren. Am Sonntagnachmittag war in Magdeburg ein Treffen der Fraktionsvorsitzenden von CDU und CSU geplant, um das Ergebnis der Bundestagswahl zu analysieren.

In der Wählergunst ist die Union laut einer Insa-Umfrage weiter abgerutscht. Im "Sonntagstrend" des Meinungsforschungsinstituts für die Bild am Sonntag liegen CDU und CSU zusammen nun bei 20 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Die SPD liegt weiter bei 28 Prozent.

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(rt/dpa)

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