Deutschland

Deutsche Industrieaufträge brechen im August deutlich ein

Im August 2021 verzeichnete Deutschland im Vergleich zum Juli einen Rückgang der Industrieaufträge um 7,7 Prozent. Grund dafür sind vor allem gestörte Lieferketten und ein Mangel an Vorprodukten wie Chips, der sich auf die Automobilindustrie auswirkt.
Deutsche Industrieaufträge brechen im August deutlich einQuelle: www.globallookpress.com © imago stock&people

Die deutsche Industrie bekommt die Lieferkettenprobleme und den globalen Chipmangel nun deutlich zu spüren: Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, hatte die Industrie im August dieses Jahres 7,7 Prozent weniger Aufträge erhalten als im Juli. Der starke Rückgang im August wurde teilweise auch durch frühere Bestellungen für Flugzeuge, Schiffe und andere Großfahrzeuge verursacht, durch die sich Bestellungen im Juni um 4,9 Prozent und im Juli um 4,6 Prozent erhöhten. Aber auch ohne diesen verzerrenden Effekt gingen die Industrieaufträge im August immer noch um 5,1 Prozent zurück.

Besonders betroffen ist dabei die Automobilindustrie: In der Branche brachen die Aufträge im August um 12 Prozent ein. Automobilexperte Peter Fuß erklärte gegenüber der Tagesschau, dass aufgrund des Halbleitermangels Millionen Autos nicht gebaut werden könnten. Dies führe zu stornierten Bestellungen bei Zulieferunternehmen:

"Inzwischen ist es ausgeschlossen, dass wir in diesem Jahr auch nur in die Nähe des Vorkrisenjahres 2019 kommen – tatsächlich wird der Absatz sogar niedriger liegen als im Corona-Jahr 2020."

Die Lieferengpässe haben auch die metallverarbeitenden Betriebe hart getroffen, die Auftragsrückgänge um 12 Prozent verbuchten. Im Bereich der Konsumgüter sanken die Aufträge um 2,7 Prozent.

Wirtschaftsforschungsinstitute und internationale Organisationen wie die Weltbank und die OECD hatten ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft deutlich gesenkt. Da die Betriebe zwar auf gut gefüllten Auftragsbüchern sitzen, aber aufgrund von Engpässen und einem Mangel an Vorprodukten wie Mikrochips mit der Produktion nicht hinterherkommen. So hatte auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft seine Wachstumsprognose von 3,9 auf 2,6 Prozent gesenkt.

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