Deutschland

Russischer Experte: Pragmatische deutsch-russische Beziehungen sind lebensnotwendig für Europa

Im Rahmen der Berichterstattung über die bevorstehende Bundestagswahl befragte RT DE Alexander Lapin, Vizerektor für Internationale Beziehungen an der "Moskauer Internationalen Akademie", wie sich die Kanzlerschaft Merkels auf die deutsch-russischen Beziehungen ausgewirkt hat und was von der neuen Bundesregierung zu erwarten sei.

Die bevorstehende Bundestagswahl wird einen Schlussstrich unter die mehr als 15 Jahre lange Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ziehen. Wie hat sich diese Zeit auf die deutsch-russischen Beziehungen ausgewirkt und wie werden sie sich unter der neuen Bundesregierung und dem neuen Kanzler oder der neuen Kanzlerin weiterentwickeln? RT DE befragt im Rahmen seiner aktuellen Berichterstattung russische Deutschland-Experten zu diesem Thema. Alexander Lapin ist Vizerektor für Internationale Beziehungen an der "Moskauer Internationalen Akademie" und beschäftigt sich mit deutscher Außen- und Innenpolitik sowie den deutsch-russischen Beziehungen.

In einem Interview mit RT DE erklärte er, dass Angela Merkel in der Gesamtbilanz leider sehr viel Negatives für die deutsch-russischen Beziehungen geleistet habe. Die Anfangsjahre zeichneten sich noch durch pragmatische Beziehungen aus, die höchstwahrscheinlich durch die Regierungszeit von Merkels Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) geprägt waren. Nach 2008 wurden die Beziehungen hingegen deutlich schlechter, es wurde regelrecht eine mediale Hetzkampagne gegen Russland geführt:

"Ich würde sagen, so scharf wie unter Merkel wurde Russland, unsere Regierung und unser Land nie kritisiert."

Von den derzeitigen Kanzlerkandidaten wären aus Sicht Lapins Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU) in Bezug auf die deutsch-russischen Beziehungen am besten, da beide eher realpolitisch orientiert sind – auch in Bezug auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) sei jedoch anders:

"Das ist eine Person, die durch Idealismus und weltanschaulichen Fanatismus geprägt ist."

Die gelte vermutlich auch für den Rest der Partei, da diese eine Linie zur "ernsthaften Globalisierung" und zur "Abschaffung der einheimischen Industrie" verfolge.

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