Mecklenburg-Vorpommern: Zu viele Polizeianwärter scheitern im Auswahlverfahren

Von 1.400 Bewerbern für die Landespolizei sind nach den Auswahltests am Ende nur 338 übriggeblieben. Mehr als 30 Prozent fielen durch den Deutschtest, bei anderen haperte es an den Klimmzügen. Eine zweite Bewerbungsrunde musste her, um die Zahl der Polizeischüler zu erreichen.

Jeder dritte fiel durchs Diktat, jeder sechste schaffte den Sporttest nicht. Die Nachwuchsprobleme bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern verschärfen sich, schreibt die Schweriner Volkszeitung. Innenminister Torsten Renz (CDU) berichtete lokalen Medien, dass 

"von den 175 Ausbildungsplätzen für Polizisten im mittleren Dienst zum Ausbildungsstart am 1. August nur 138 besetzt werden konnten."

Für das Diktat müssen etwa 250 Wörter auf Regionalschulniveau der zehnten Klasse geschrieben werden, womit immerhin jeder dritte Kandidat überfordert war. Rund 20 Prozent waren für die Klimmzüge und den Dreierhopp zu schlapp. Danach fielen noch einige durch das Bewerbungsgespräch oder sprangen ab. Weitere Stellen waren offen. Es musste eine zusätzliche Bewerbungsrunde her, um die Zahl der Polizeischüler zu erreichen. 

Laut Ostsee-Zeitung steht Innenminister Renz unter Druck: 2016/17 kündigte die Koalition von SPD und CDU an, die Polizei aus Sicherheitsgründen um 400 auf 6.200 Stellen aufzustocken. Aktuell seien nur rund 5.900 Stellen besetzt.

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