Deutschland

Gegen Wohnungsnot? Vonovia und Deutsche Wohnen verkaufen für 2,4 Milliarden Euro Wohnungen an Berlin

Die rund 15.000 Wohnungen und 450 Gewerbeeinheiten gehen für 2,46 Milliarden Euro von den privaten Immobilienriesen in die öffentliche Hand über. Weitere Wohnungsverkäufe sind geplant. Kritiker sehen bei der Preisklasse nicht den guten Willen der Konzerne.
Gegen Wohnungsnot? Vonovia und Deutsche Wohnen verkaufen für 2,4 Milliarden Euro Wohnungen an BerlinQuelle: www.globallookpress.com © Bernd Friedel via www.imago-imag

Die Deutsche Wohnen und Vonovia besitzen zusammengerechnet über eine halbe Million Wohnungen. Daraus gehen nach monatelangen Verhandlungen nun 14.750 Wohnungen und 450 Gewerbeeinheiten an die öffentlichen Wohnungsgesellschaften Degewo, Howoge und Berlinovo über. Dem Kauf hatten Aufsichtsgremien zugestimmt. Kritiker fragen in den sozialen Medien, wie viele Wohnungen Berlin für den Verkaufswert von 2,46 Milliarden Euro hätte bauen können.

Der stellvertretende Leiter des Ressorts Geld der WirtschaftsWoche, Christof Schürmann, rechnet vor, dass die Regierung hierfür 300.000 Wohnungen mit je 50 Quadratmetern 20 Jahre lang hätte finanzieren können: 

Finanziert wird der Kauf durch Kredite. Damit steigt die Zahl der öffentlichen Wohnungen in Berlin auf 355.000. 

Vonovia plant die Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen. Zweimal war der Versuch gescheitert. Der Vonovia-Chef Rolf Buch aber zeigt sich nun siegesgewiss:

"Vonovio wird die Deutsche Wohnen auf jeden Fall übernehmen." 

Der Wachstumskurs des Unternehmens soll hierdurch weiterverfolgt werden. In Berlin besitzt die Deutsche Wohnen 114.000 Wohnungen. 

Hierzu sieht er verschiedene Möglichkeiten. Wenn nach Ablauf der bis zum 4. Oktober verlängerten Annahmefrist Vonovia unter den bisher angepeilten 50 Prozent plus eine Aktie bleibe, gebe es verschiedene Möglichkeiten, die Deutsche Wohnen zu übernehmen, erläuterte Buch. Zum Beispiel könnte es zu einer Kapitalerhöhung bei der Deutsche Wohnen kommen, von der andere Aktionäre ausgeschlossen wären. Zudem könne Vonovia ein weiteres knappes Prozent an Aktien übernehmen, die noch von der Deutsche Wohnen selbst gehalten werden: 

"Wenn es damit nicht zu 50 Prozent reicht, können wir am Aktienmarkt so viele Papiere kaufen, bis wir über die Schwelle kommen."

Der Vonovia-Chef war bereits zweimal mit der Übernahme des bisherigen Konkurrenten gescheitert. Schon 2016 hatte er eine erste Attacke auf die Deutsche Wohnen geritten, damals gegen deren Willen und ohne Erfolg. Beim zweiten Anlauf in diesem Jahr konnte er Vorstand und Aufsichtsrat des Berliner Unternehmens an Bord holen, aber nicht alle an der Deutsche Wohnen beteiligten Aktionäre. Sie boten zu wenige Aktien an, Vonovia konnte sich nur rund 47,6 Prozent sichern.

Beim dritten Anlauf mit einem um einen Euro auf 53 Euro je Aktie erhöhten Angebot hat Buch bereits 40 Prozent der Aktien der Deutsche Wohnen sicher, wie Vonovia mitteilte. Aktionärsvertreter Marc Tüngler rechnet damit, dass die 50-Prozent-Marke kein Problem mehr darstellt. Jetzt sei klar, dass die passiven Fonds, die etwa 20 Prozent der Deutschen Wohnen halten und ihre Anteile bisher nicht anbieten konnten, auch ihre Aktien anbieten werden. Allein damit komme Vonovia sicher über die 50 Prozent.

Mehr zum Thema -Immobilienmarkt: Deutsche Wohnen verdient dank höherer Mieten gut

(rt de/dpa) 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.