Deutschland

Teurer Spaß mit zweifelhaftem Effekt: Berlin hält an Parklets zur Verkehrsberuhigung fest

In Berlin werden Parkplätze zweckentfremdet und in sogenannte Parklets (Stadtmöbel) umgewandelt. Anwohner beschweren sich über die Nutzung durch Drogenabhängige. Der Senat fördert die grüne Idee mit 350.000 Euro. In Prenzlauer Berg führten bürokratische Probleme zu einem eher kurzen Vergnügen.
Jürgen Ritter, via www.imago-imQuelle: www.globallookpress.com

Parklets sind Sitzmöbel für alle aus Holz oder Paletten, die den Menschen den öffentlichen Raum wiedergeben sollen. Sie werden auf ehemaligen Parkplatzflächen aufgestellt. Umweltschützer und Grünen-Politiker haben die Aufbauten für ihren Kampf für den Klimaschutz entdeckt. Damit soll die Kommunikation zwischen den Menschen gefördert werden. Die Aufenthaltsqualität kann durch Aufbauten wie etwa Fahrradständern, Pflanzen, einem Regenschutz oder Beleuchtung verbessert werden. Der Senat fördert die Aufstellung in den Kiezen Berlins und lässt sich dies 350.000 Euro kosten. In Berlin können Vereine, Initiativen und öffentliche Einrichtungen einen Antrag für die Förderung des Baus von Parklets stellen.

Der Staatssekretär für Verkehr Ingmar Streese: 

"Parklets sind Orte der Begegnung, der Ruhe und oft auch Oasen des Stadtgrüns. Sie geben den Menschen wieder mehr Raum in ihrer Nachbarschaft. Das Förderprogramm soll das Zusammenleben in den Kiezen unterstützen. Es ermöglicht den Berlinerinnen und Berlinern, die Mobilitätswende mitzugestalten."

Ursprünglich stammt die Idee aus der US-amerikanischen Stadt San Francisco. In Berlin testete man die Installationen im Jahr 2016 in der beliebten Bergmannstraße in Friedrichshain-Kreuzberg. Dafür mussten vier Parkplätze weichen.

Im Jahr 2018 stellte man die Parklets dort erneut auf. Anwohner jedoch beschwerten sich, dass diese in den Abend- und Nachtstunden vor allem dem Drogenkonsum und für Trinkgelage genutzt wurden und sie um den Schlaf brachten.  

Dennoch hält man in Berlin an der Idee fest. Im Prenzlauer Berg stellte der Verein PowerShift die Stadtmöbel auf drei Flächen auf, die normalerweise öffentlicher Parkraum sind. Selbsterklärtes Ziel des Vereins ist die Sensibilisierung für die "ungerechte Flächenverteilung des öffentlichen Straßenlandes". Etwa 3.000 Euro kostet ein Parklet. Zur Finanzierung dienen dem Verein Spendengelder. Durch Verzögerungen des Verwaltungsverfahrens und eine befristete Sondergenehmigung erfolgte die Aufstellung jedoch zu spät und muss bereits Ende des kommenden Monats wieder abgebaut werden. 

Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann: 

"In unserem dicht besiedelten Bezirk setzen wir uns konsequent für mehr Flächengerechtigkeit im öffentlichen Raum ein. Vorab entworfene Kiezparklets helfen dabei, optisch ansprechende, funktionale und verkehrssichere Stadtmöbel in den Kiezen zu ermöglichen. Dazu gehört, dass wir auch Belange wie Spielen, Aufenthalt und Grünelemente gleichberechtigt zum Abstellen von Autos berücksichtigen."

Mehr zum Thema - Radfahren in Berlin: Ärger nach drei Jahren Mobilitätsgesetz

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.