Deutschland

Bahnstreik: Bartsch fordert Kanzlerin zum Eingreifen auf – "Forderungen bezahlbar"

Die Lokführergewerkschaft GDL will den Personenverkehr fünf Tage lahm legen. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hält das für "unzumutbar" und fordert ein Einschreiten von Bundeskanzlerin Merkel. Der Bund als Eigentümer soll die Bahn anweisen, die "berechtigten" Forderungen der Gewerkschaft zu erfüllen.
Bahnstreik: Bartsch fordert Kanzlerin zum Eingreifen auf – "Forderungen bezahlbar"Quelle: www.globallookpress.com © Gottfried Czepluch via www.imago-images.de

Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion DIE LINKE, Dietmar Bartsch, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, in die Tarifauseinandersetzungen bei der Bahn einzugreifen. Sie solle die Deutsche Bahn anweisen, die Forderungen der Gewerkschaft GDL zu akzeptieren. Diese bezeichnete er als "berechtigt und bezahlbar".

Tarifkonflikte werden in Deutschland üblicherweise zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgetragen. Diesmal sehen Kritiker des Streiks aber auch "politische Ziele" hinter dem Ausstand. Das ruft auch Politiker auf den Plan.

Bartsch wies darauf hin, dass die DB ein bundeseigener Konzern ist. "Ein dritter Streik wäre komplett unzumutbar. Der Ball liegt jetzt bei der Bundesregierung." Er fügte hinzu: "Allein schon aus Pandemiegründen muss dieses Theater beendet werden."

Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Beteiligten des Tarifkonflikts zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. "Viele Fahrgäste sind mit ihrer Geduld am Ende", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Lukas Iffländer. "Gerade jetzt, wo viele nach längerer pandemiebedingter Unterbrechung wieder zur Bahn zurückfinden wollen, erzeugt die Auseinandersetzung bei vielen nur noch Unverständnis."

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erklärte am Sonntag, dass ihr Dachverband, der Deutsche Beamtenbund (dbb), ihre Position im Tarifkonflikt unterstützt. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky bekräftigte die Entschlossenheit der Lokomotivführer:

"Mit inhaltsleeren Scheinofferten und fadenscheinigen Desinformationskampagnen willfähriger Politiker wollen die Manager die GDL diskreditieren. Doch das sind alles alte Hüte. Der wahre Verweigerer ist die DB, darüber können die Tricks aus der Mottenkiste der DB-PR-Maschinerie nicht hinwegtäuschen. Hätten die hochbezahlten Führungskräfte nicht so eine kurze Halbwertzeit im Konzern, wüssten sie, dass der GDL und ihren Mitgliedern damit nicht beizukommen ist."

Die GDL hat in jüngster Zeit Tarifverträge mit den Eisenbahnunternehmen Transdev, Netinera und Go-Ahead abgeschlossen. Obwohl diese Wettbewerber der DB ebenfalls von der Corona-Pandemie betroffen sind, waren für sie 1,4 Prozent Entgelterhöhung 2021 und 600 Euro Corona-Prämie sowie 1,8 Prozent Entgelterhöhung 2022 bei einer Laufzeit von 28 Monaten für alle Berufe im Eisenbahnsystem kein Abschlusshindernis.

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(rt/dpa)

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