GDL kündigt siebentägigen Streik bei der Bahn ab Mittwoch an
Die Lokführergewerkschaft GDL will den Zugverkehr der Deutschen Bahn ab Mittwochnachmittag erneut bestreiken. Wie die GDL am Montag in Frankfurt mitteilte, soll der dritte Streik im Personenverkehr am Donnerstag um 2 Uhr beginnen und am Dienstag um 2 Uhr enden und damit der bisher längste sein.
GDL-Chef Claus Weselsky hatte bereits mit dem Ende des vergangenen Streiks am Mittwoch verkündet, dass der nächste Streik noch länger und heftiger werden könnte, wenn sich das Management der Deutschen Bahn nicht bewege. Konzernchef Richard Lutz betonte jedoch, der GDL vorerst kein neues Angebot unterbreiten zu wollen. Lutz warf Weselsky zudem vor, mit Falschaussagen die Belegschaft spalten zu wollen. Angesichts des neuen Streiks erklärte Weselsky:
"Das ist eine der längsten Arbeitskampfmaßnahmen, die wir durchführen, und zwar absichtlich."
Ein unbefristeter Streik sei jedoch nicht zu erwarten, so Weselsky. Bereits im August hatten Streiks des Zugpersonals zwei Mal für einige Tage große Teile des Nah- und Fernverkehrs lahmgelegt. Millionen von Fahrgästen sowie der Güterverkehr waren betroffen. Auch der neue Streik wird wieder Hunderttausende Pendler und Reisende treffen. Der jüngste Streik war erst am vergangenen Mittwoch zu Ende gegangen. Die Bahn reagierte mit Notfallfahrplänen, sodass im Fernverkehr 30 Prozent der Verbindungen aufrechterhalten werden konnten, im Regionalverkehr waren es inklusive S-Bahn 40 Prozent.
Die GDL fordert eine Tariferhöhung um 3,2 Prozent und eine "Corona-Prämie" von 600 Euro. Die Bahn ist zwar prinzipiell bereit, diese Forderung nach einer Tariferhöhung zu erfüllen, allerdings stufenweise und erst zu einem späteren Zeitpunkt, als von der Gewerkschaft gefordert wird. Auch zur Zahlung einer "Corona-Prämie" sei die Bahn bereit, ohne diese jedoch zu beziffern. Streit gibt es außerdem über die anstehende Betriebsrentenreform.
Im Hintergrund gibt es zudem einem Konkurrenzkampf zwischen der GDL und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um die künftigen Machtverhältnisse. Laut Tarifeinheitsgesetz gilt beispielsweise, dass Tarifverhandlungen von der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern geführt werden. Die GDL will nun unter anderem auch die Fahrzeuginstandhaltung, den Netzbetrieb, die Fahrweginstandhaltung und die Rahmenbedingungen für Auszubildende verhandeln. Dies wird in der Regel jedoch von der EVG vertreten, weshalb die Bahn dies ablehnt.
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