Armin Laschet lehnt Benachteiligung von Ungeimpften mit Negativ-Test ab

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet lehnt eine Benachteiligung von Ungeimpften ab, sofern diese einen negativen Corona-Test vorweisen können. Dennoch macht er klar, dass es vom Herbst an keine vom Staat bezahlten Corona-Tests mehr geben sollte.

Vor der Bund-Länder-Runde zur Corona-Lage hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet gegen Nachteile für Ungeimpfte ausgesprochen, solange sie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Der Bild am Sonntag sagte der CDU/CSU-Kanzlerkandidat, dass sich die 3-G-Regel als sinnvoll, maßvoll und umsetzbar herausgestellt habe.

"Wer geimpft, genesen oder getestet ist, den darf der Staat nicht von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausnehmen."

Der CDU-Vorsitzende forderte gleichzeitig eine Abkehr vom Inzidenzwert als alleinigem Maßstab für die Bewertung der Lage. Ausschlaggebend müsse auch die Belegung von Krankenhausbetten und Intensivstationen sein.

"Bei einer hohen Impfquote und nur wenigen Patienten erleben wir derzeit keine Überlastung des Gesundheitssystems."

Laschet machte allerdings klar, dass es vom Herbst an keine vom Staat bezahlten Corona-Tests mehr geben sollte. Mit Blick auf die Schulen sagte er, überall sollte nach den Ferien Präsenzunterricht stattfinden.

"Wir können den Kindern und auch den Eltern keine weitere Zeit mit Homeschooling und Distanzunterricht zumuten."

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder wollen am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Das Bundesgesundheitsministerium hat dazu Vorschläge gemacht. Vor allem mögliche Beschränkungen für Ungeimpfte sorgen für Debatten.

Der Städtetag fordert eine Impfstrategie für den Herbst und Winter, um für eine vierte Corona-Welle besser gewappnet zu sein. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die Städte bräuchten Klarheit über den September hinaus, wenn die meisten großen Impfzentren schließen. Der Städte- und Gemeindebund verlangte von Bund und Ländern ein einheitliches Vorgehen. Die bestehenden Regeln zu Abstand, Masken und Hygiene sollten überall weiter gelten – unabhängig von Impfungen.

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