Katastrophenvorsorge-Experte: "Wir brauchen intelligente Anpassung an Naturgefahren"
Infolge der verheerenden Überflutungen in Deutschland stieg die Zahl der bestätigten Todesopfer auf mehr als 160. Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind nach Polizeiangaben 117 Todesopfer zu beklagen, 749 Menschen wurden verletzt. In Nordrhein-Westfalen starben mindestens 46 Menschen, in Bayern kam ein Mensch ums Leben.
Über die Ursachen dieser verheerenden Naturkatastrophe, die Wichtigkeit der Vorsorge sowie den Aufbau widerstandsfähiger und effektiver Frühwarnsysteme sprach RT DE mit Lothar Schrott, Professor für Geomorphologie und Leiter des Masterstudiengangs Katastrophenvorsorge und -management an der Universität Bonn.
Im Interview erklärte Schrott, dass eine solche Katastrophe immer dann auftreten könne, wenn Naturgefahren auf ein gefährdetes gesellschaftliches System treffen, denn Katastrophen hängen auch immer mit Verletzlichkeiten zusammen. Die Ereignisse in Westdeutschland waren jedoch von einer solchen Magnitude, dass es so oder so zu einer Katastrophe gekommen wäre – aber womöglich nicht in diesem Ausmaß.
"Ich glaube, da muss man jetzt genauer hinschauen, was kann man besser machen in der Zukunft, wo muss man eingreifen, beispielsweise, wenn man an Frühwarnungen denkt, um solche Ereignisse, die leider immer wieder zu Katastrophen führen, deutlich abzumildern."
In der Zukunft gebe es jedoch Handlungsbedarf bei den Frühwarnsystemen:
"Die jüngsten Ereignisse haben uns jetzt vor Augen geführt, dass Frühwarnsysteme tatsächlich auch mit konkreten Handlungsanweisungen verknüpft sein müssten, sodass Fehlverhalten vermieden wird. Also dass man nicht in den Keller geht, beispielsweise, was wir ja gehört haben."
Um die Bevölkerung besser zu schützen, müsse man die Warnsysteme zudem widerstandsfähiger und effektiver machen, damit diese auch bei einem Stromausfall funktionieren. Es sei wichtig, dass man durch eine Vielzahl von Systemen wie Warnapps, Medien, Radio und über Sirenen eine Vielzahl von Menschen erreiche. Zudem müsse man überlegen, wie man in der Zukunft solchen Ereignissen durch bauplanerische Maßnahmen vorbeugen könne. Ob beispielsweise in Auengebieten eine Bebauung zulässig sei, müsse man sich in Zukunft sehr genau überlegen.
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