Kassenärzte-Chef fordert Ende sämtlicher Maßnahmen für Geimpfte

Der Chef des Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen hat ein Ende der Corona-Maßnahmen für komplett geimpfte Personen gefordert, um die "Impfmoral" der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Wenn jeder ein Impfangebot erhalten hat, sollten die Maßnahmen ohnehin enden.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen forderte das Ende sämtlicher Corona-Maßnahmen, sobald genügend Bürger in der Bundesrepublik geimpft worden sind. Spätestens im September sei für alle Impfwilligen ein Impfangebot vorhanden, dann müssten nahezu alle Corona-Maßnahmen entfallen.

"Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will – Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein."

Wie er dem Boulevard-Blatt Bild erklärte, plädiere er auch dafür, die Maßnahmen für Geimpfte früher entfallen zu lassen. Dies sei wichtig, um die "Impfmoral" der Bürger aufrechtzuerhalten:

"Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur, weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern?"

Aus dem Bericht der Bild geht jedoch nicht hervor, wie die Überprüfung von Nichtgeimpften kontrolliert und durchgesetzt werden soll. Bisher sind in Deutschland etwa 55,6 Prozent der Bevölkerung einmal gegen COVID-19 geimpft, 37,9 Prozent wurden komplett geimpft.

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