Der SPD-Politiker Karl Lauterbach fällt immer wieder durch zahlreiche öffentliche Auftritte bezüglich COVID-19 und mRNA-Impfungen und seine oftmals skurrilen Tweets auf, die zum Teil einfach nicht der Realität entsprechen oder auf "persönlichen Schätzungen" beruhen. Am Samstagmorgen war es wieder so weit, der "omnipräsente 'Experte'" gab bezüglich einer neuen Studie zum Besten:
"Spannende Studie aus Niederlanden, wie BionTech Impfung unser Immunsystem verändert. Einige Effekte könnten erklären, weshalb tödliche Verläufe nach Impfung extrem rar sind. Trotzdem muss das tiefer erforscht werden, nicht alle Änderungen müssen gut sein…"
Die entsprechende Kritik folgte auf dem Fuß: Während ein besorgter Nutzer schrieb: "So ein Tweet ist fahrlässig, sorry. Bitte führen Sie das aus", wurde ein anderer, offenbar frisch geimpfter Follower sehr direkt:
"Was soll das? Sind mRNA doch nicht nur gut? Ich könnte echt kotzen wenn ich sowas lese. Ich habe mich mit dieser Pisse impfen lassen. Welche Änderungen sind nicht gut? Ich hab langsam echt kein Bock mehr auf diese Scheiße. Ist das Impfen sich? Ja oder Nein?"
Etwas sachlicher ging ein anderer Twitter-Nutzer vor, er fand:
"Sollte einem der Hausverstand sagen, dass vermutlich nicht alles gut sein kann, wenn: a) die Pharmafirmen keine Haftung übernehmen b) alle Impfstoffe nur 'bedingte Zulassungen' haben c) es gibt keine Daten von Langzeitstudien d) man sich die Nebenwirkungen ansieht (bis zum Tod)"
Eine andere Nutzerin ließ Lauterbach wissen, wie großartig sie sich nach einer mRNA-Impfung fühle:
"Guten Abend Herr Lauterbach! Ich bin vollständig mit Moderna geimpft. Ich war noch nie so fit. Das Leben ist endlich wieder da. So wie es scheint, ist mein Immunsystem stark wie noch nie. Es ist einfach umwefend und ich frage mich, warum gab es das nicht früher."
In der nicht peer-reviewten Studie "Der BNT162b2 mRNA-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 reprogrammiert sowohl adaptive als auch angeborene Immunantworten" an der unter anderen Forscher der Universität Yale beteiligt sind, heißt es:
"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der mRNA-Impfstoff BNT162b2 eine komplexe funktionelle Umprogrammierung der angeborenen Immunantworten induziert, was bei der Entwicklung und Anwendung dieser neuen Klasse von Impfstoffen berücksichtigt werden sollte."
Nicht alle Wissenschaftler sind von dem massiven Einsatz von mRNA-Impfstoffen zur Bekämpfung von COVID-19 überzeugt.
Anfang Juni erklärte ein kanadischer Immunologe, dass man mit dem Einsatz von Corona-Impfstoffen einen großen Fehler gemacht habe, da die so produzierten Spike-Proteine toxisch seien. Im März hatte der belgische Experte Geert Vanden Bossche davor, gewarnt dass er sich ein Szenario vorstellen könnte, bei der "entsprechende Massenimpfungen [zu] einer "katastrophalen Verschlimmerung der COVID-19-Pandemie führen würden". Beide Forscher gelten jedoch als nicht unumstritten. Das Paul-Ehrlich-Institut dagegen befürwortet den Einsatz der neuen Impfstoffe:
"Die Vorteile der mRNA-Impfstoffe sind unter anderem die einfache Struktur der RNA und die Möglichkeit, in wenigen Wochen viele Millionen Impfdosen herzustellen."
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