Die sogenannten "AHA-Regeln" sollen laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Schulen noch "eine längere Zeit" weitergeführt werden. Das teilte der 41-Jährige am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing mit, wie die Bild berichtet.
In der dunklen Jahreszeit würden trotz der derzeit sehr niedrigen Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein.
Spahn äußerte sich dazu folgendermaßen:
"Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden, und begegnen sich."
Diese Entwicklung könne zu einer "Drehscheibe in die Haushalte hinein" werden. Kritisch resümierte er:
"Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen."
Nachdem bereits SPD-Mann Karl Lauterbach vor der "vierten Welle" warnte, sieht der Dortmunder Immunologie-Professor Carsten Watzl mit Blick auf die sogenannte "Delta-Virusvariante" eine ähnliche Entwicklung voraus. Er sagte:
"Wenn man die Infektion nicht einfach unter den Schulkindern durchlaufen lassen will, muss man sich spätestens jetzt an Konzepte wie Luftfilter machen. [...] Es wäre blauäugig, nur auf die Impfungen von Kindern zu setzen."
Die Erwachsenen forderte Watzl auf, sich trotz aktuell niedriger Inzidenzzahlen und hochsommerlicher Temperaturen impfen zu lassen:
"Wenn die Zahlen im Herbst ansteigen, kann es zu spät für die Impfung sein."
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