Ein bisschen mehr Freiheit: Rheinland-Pfalz erlaubt Grundschülern Pausenzeit ohne Masken

In Rheinland-Pfalz kehren Grundschüler zurück in den Präsenzunterricht. Nach dem neuen Hygienekonzept können sie zumindest während der Pause wieder durchatmen – die Maskenpflicht entfällt. Ein Mindestabstand ist nicht mehr notwendig. Im Unterricht besteht weiterhin Maskenpflicht.

Voraussetzung für den Präsenzunterricht ist, dass die gemeldeten COVID-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen unter der Marke von 100 liegt. Das Land Rheinland-Pfalz hatte mit der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes gezögert. Ab kommender Woche wird dort der Präsenzunterricht für alle Jahrgangsstufen aufgenommen.

Auch bei den Vorschriften gibt es Lockerungen. Die Schüler in Rheinland-Pfalz konnten zuvor nur dann auf den Mund-Nasen-Schutz in der unterrichtsfreien Zeit auf dem Schulgelände verzichten, wenn die Pause draußen und mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern stattfand. 

Ab Montag müssen Grund- und Förderschüler dort nicht mehr auf den Mindestabstand achten und brauchen keine Maske zu tragen. Die Maskenpflicht im Unterricht sowie die Testpflicht bleiben bestehen. In den Sommerferien soll es in Rheinland-Pfalz zudem Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder sowie Jugendliche geben. Hierzu wurden mehr finanzielle Mittel bereitgestellt. 

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) teilte am Mittwoch mit: 

"Präsenzunterricht muss ganz klar Priorität haben."

Eine Einsicht, die für den Bundeselternrat zu spät kommt. Die Vorsitzende Sabrina Wetzel sagte gegenüber dem Handelsblatt

"Es ist wie seit Ausbruch der Pandemie: Jedes Bundesland macht, was es will. Wir fordern auch bei den Öffnungen eine einheitliche Linie." 

"Es ist auch ungerecht den Kindern gegenüber."

Ein Flickenteppich gibt es auch bezüglich der Masken im Unterricht. In Berlin will man an den Masken für Schüler, Lehrer und Personal zumindest bis zu den Sommerferien festhalten. Sachsen hingegen schaffte die Maskenpflicht bereits ab. Es wird auf den niedrigen Inzidenzwert von unter 35 verwiesen. Mecklenburg-Vorpommern wird sie ebenfalls aufheben. Brandenburg hält bisher an der Vorschrift fest.

Virologen warnen, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei und man sich nicht in einen Wettlauf der Lockerungen begeben sollte. Masken seien schließlich eine "relativ schmerzfreie Schutzmaßnahme". Befürworter einer Aufhebung der Maskenpflicht fordern die Rückkehr zur Normalität für Kinder und Jugendliche. Schließlich hätten Studien gezeigt, dass die Ansteckung nicht in den Schulen stattfindet. 

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