Ex-SED-Chef Egon Krenz in Klinik

Nach drei Notarztbesuchen musste der ehemalige SED-Chef der DDR, Egon Krenz, ins Krankenhaus. Der 84-Jährige leide nach Medienberichten an einer Verletzung, die auf sein jahrzehntelanges Sporttreiben zurückzuführen sei.

Der ehemalige Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, Staatsratsvorsitzende und Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsrates der DDREgon Krenz (84) bekam nach Auskünften seines Rechtsanwalts angeblich in den letzten sechs Wochen in seinem Haus in Dierhagen an der Ostsee dreimal Besuch vom Rettungswagen. Medienberichten zufolge befindet er sich in der Medigreif Parkklinik in Greifswald, wo er erfolgreich behandelt worden sei.

Die Bild zitiert seinen Anwalt Peter-Michael Diestel mit den Worten: "Herr Krenz hatte eine Verletzung, die aus seinem jahrzehntelangen Sporttreiben herrührte, unter anderem vom Joggen." Wann er entlassen wird, sei noch unklar. 

Krenz wurde wegen seiner Mitverantwortung für die Toten an der Mauer im Jahr 1997 zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt, von denen er knapp vier verbüßte. Seitdem verließ er sein Haus in Pankow und zog in sein reetgedecktes Haus im Ostseebad Dierhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Im Dezember 2019 war er in einen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem auf dem Nachhauseweg von Berlin nach Dierhagen in Mecklenburg-Vorpommern ein Fahrzeug in sein Auto fuhr. Sein Wagen hatte Totalschaden. 

Im Jahr 2019 veröffentlichte er sein Buch "Wir und die Russen". Darin beschrieb der ehemalige FDJ-Chef, der von 1964 bis 1967 auf der Parteihochschule in Moskau war, die Vorgänge und Hintergründe des Mauerfalls. Er beleuchtete dabei auch das spannungsreiche Verhältnis zwischen Erich Honecker und Michail Gorbatschow.

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