Früherer SED-Chef Egon Krenz nach Autounfall in Krankenhaus

Der ehemalige SED-Staatsratsvorsitzende Egon Krenz wurde vergangenen Sonntagabend nach einem Autounfall zur Beobachtung in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Laut seinem Anwalt Peter-Michael Diestel war er unverschuldet in einen schweren Autounfall verwickelt gewesen.

Der Unfall soll sich am Sonntagabend ereignet haben, als Krenz sich auf dem Heimweg von Berlin zum Ostseebad Dierhagen in Mecklenburg-Vorpommern befand. An seinem Auto wurde Totalschaden festgestellt, nachdem ihm ein PKW in die linke Fahrzeugseite fuhr. Laut Informationen des Spiegel soll es Krenz den Umständen entsprechend gut gehen.

Krenz übernahm im Oktober 1989 das Amt des Generalsekretärs des Zentralkomitees der SED und löste damit Erich Honecker ab. Wenige Tage später wird Krenz Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Nach der Maueröffnung legt Krenz sein Volkskammermandat nieder und wird als Konsequenz aus der SED-PDS ausgeschlossen.

Im Zuge der Wiedervereinigung veröffentlicht Krenz seine Memoiren unter dem Titel "Wenn Mauern fallen". Auf seiner Lesetour durch die alten Bundesländer beschreibt er sich selbst als "Beschleuniger" des Mauerfalls. Vorwürfe zur Mitschuld wegen Todesschüssen an der innerdeutschen Grenze lehnt der 82-Jährige bis heute trotz Verurteilung und abgeleisteter Haftstrafe vehement ab.

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