"Erinnert mich an Angela Merkel": Ehemaliger Siemens-Chef Kaeser wirbt für Baerbock als Kanzlerin
Der neue Stern am Himmel der Grünen, Annalena Baerbock, schickt sich an, die neue deutsche Bundeskanzlerin zu werden. Ein ums andere Mal stolperte sie auf ihrem Weg ins Kanzleramt jedoch über fragwürdige Äußerungen, Daten ihres akademischen Werdegangs oder reichlich spät beim Bundestag gemeldete Sonderzahlungen in Höhe von 37.000 Euro.
Auf den ersten Blick mag es verwundern, dass sich etliche Entscheidungsträger der deutschen Wirtschaft offensichtlich frischen Wind und einen "Aufbruch" von einer Kanzlerin Baerbock erhoffen. Wie die Wirtschaftswoche Ende April berichtete, würden sich bei einer Direktwahl des Kanzlers oder der Kanzlerin 26,5 Prozent der wirtschaftlichen Entscheidungsträger für die Partei Bündnis 90/Die Grünen entscheiden – Platz eins vor Christian Lindner von der FDP (16,2 Prozent) oder dem CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (14,3 Prozent). Abgeschlagen kann SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz nur 10,5 Prozentpunkte auf sich vereinen.
Auch wenn es um ein neues Einwanderungsgesetz geht, kann Baerbock auf die Wirtschaft zählen. Nach Vorstellung der Grünen müsse nun eine "einladende Zuwanderungspolitik" für "gering- und unqualifizierte Arbeitskräfte" her. Nach fünf Jahren soll dann die Möglichkeit zur Einbürgerung bestehen. Damit kann die Kanzlerkandidatin bei den Wirtschaftskapitänen punkten. Im Jahr 2019 legte die Bertelsmann Stiftung eine Studie vor, um aufzuzeigen, "wie viel Zuwanderung aus Drittstaaten der deutsche Arbeitsmarkt braucht".
"Deutschland hat bis 2060 einen jährlichen Einwanderungsbedarf von mindestens 260.000 Menschen. Nur so lässt sich der demographisch bedingte Rückgang des Arbeitskräfteangebots auf ein für die Wirtschaft verträgliches Maß begrenzen."
Nun trat eine prominente Persönlichkeit aus der Wirtschaft ins Rampenlicht, um sich für eine Kanzlerin Baerbock starkzumachen: Ex-Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser. Der Manager lobte die Grünen-Politikerin und hält sie aufgrund ihrer "Glaubwürdigkeit" für fähig, eine Bundesregierung anzuführen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte Kaeser:
"Die größte Glaubwürdigkeit für eine nachhaltige und langfristige Erneuerung hat sicherlich Annalena Baerbock."
"Was ihre Auffassungsgabe und Interesse" beträfe, führte Kaeser weiter aus, "erinnert sie mich sehr an unsere heutige Bundeskanzlerin". Er habe Baerbock kennengelernt als eine Person, die auf die Wirtschaft zugehe, zuhöre und sich "unglaublich schnell" auch in traditionelle Industrie-Themen einarbeite und nach wirtschaftlichen und nachhaltigen Lösungen suche.
Er halte alle drei Kanzlerkandidaten – Baerbock, Laschet und Scholz – für integer und geeignet, machte der Ex-Siemens-Chef deutlich. Allerdings stehe eben Baerbock für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft, die Deutschland brauche. Sie sehe die ökologischen Aspekte, wisse aber auch, dass Deutschland ein Industrieland sei. Laut Kaeser habe Baerbock zudem verstanden, "dass Außenpolitik auch Außenwirtschaftspolitik" sei.
Vor einigen Tagen stand Baerbock diesbezüglich "stramm", um als Kanzlerkanidatin in einem etwa halbstündigen Interview dem Atlantic Council zum Thema "The Transatlantic Relationship and the Green Transistion" Auskunft über ihre Pläne zu erteilen. Zum Erfolgsrezept der Grünen befragt, antwortete Baerbock, es gebe eine "grüne Welle", die mit den "Märkten der Zukunft", besonders für die Europäer, kongruent sein werde, wofür besonders ihre Partei stehe.
"Wir haben zusammen eine leuchtende Zukunft, wenn wir zusammen an einem transatlantischen 'Green Deal' arbeiten. Zusammen investieren wir in eine Zukunft ohne fossile Energieträger mit einer starken Bewegung sozialer Gerechtigkeit. Wir können der Welt etwas geben, das sie zu einem besseren Ort machen wird, und stärken unsere Demokratien. Denn diese müssen zeigen, dass sie nicht nur die Pandemien, sondern auch den Klimawandel mit demokratischen Mitteln händeln können."
Dass Baerbock Regierungserfahrung fehle, ist für Kaeser derweil "kein entscheidender Faktor".
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