Große Mehrheit der Deutschen für Präsenzunterricht – Spahn will Impfangebot für alle Schüler
Knapp zwei Drittel der Bundesbürger sind für eine sofortige Rückkehr der Schulen zum Präsenzunterricht. Allerdings "unter Einhaltung von Test- und Hygienekonzepten". Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion, bei der zwischen dem 18. und 20. Mai 5.002 Bürger befragt wurden. Demnach sprachen sich 65,2 Prozent der Befragten dafür aus, 24,7 Prozent waren dagegen. Jeder Zehnte ist unentschlossen. Mit 78,3 Prozent sprach sich in Mecklenburg-Vorpommern die höchste Anzahl unter den Befragten für eine sofortige Rückkehr zum Präsenzunterricht aus, die geringste in Bremen mit nur 55 Prozent.
Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding sagte der Deutschen Presse-Agentur, jede Verzögerung einer Rückkehr zum Präsenzunterricht sei ein Bruch des Versprechens, die Schulen bei sinkenden Fallzahlen als Erstes wieder zu öffnen. Suding ist sich sicher:
"Luftfilter, Schnelltests, Impfungen für Lehrkräfte ermöglichen sicheren Präsenzunterricht. Es gibt längst keinen Grund mehr, Kindern ihr Recht auf Bildung auch nur einen Tag länger zu verwehren."
In den einzelnen Bundesländern wird die Frage kontrovers diskutiert. So sollen in Nordrhein-Westfalen alle 2,5 Millionen Schüler ab dem 31. Mai wieder Präsenzunterricht erhalten – bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Die Landeselternkonferenz kritisierte dort, die Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI), erst bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 50 zu öffnen, werde ignoriert.
In Niedersachsen wechseln Schulen und Kindergärten ab 31. Mai an in den Präsenz- und Regelbetrieb, falls die Sieben-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Kreisen und Großstädten stabil unter 50 liegt. Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper hatte in einem Interview gesagt, sie hoffe nach den Pfingstferien auf "ein bisschen Normalität" an den Schulen. Die Brandenburger Landesregierung will heute über die Wiederaufnahme des vollen Präsenzunterrichts an Grundschulen beraten.
Auf Bundesebene wird nach Angaben der dpa verstärkt über den künftigen Schulbetrieb nachgedacht, für den die Bundesländer zuständig sind. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte am Wochenende von allen Ländern einen Fahrplan für Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren gefordert, möglichst zu Beginn des kommenden Schuljahres, damit "nach den Sommerferien überall der Schulbetrieb wieder relativ normal beginnen kann". Nach dem Willen der Ministerin soll sich der Impfgipfel von Bund und Ländern am Donnerstag mit dem Thema befassen.
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will möglichst noch in diesem Monat über die Zulassung des Corona-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer für ältere Kinder entscheiden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) behält sich eine Prüfung vor. Eine Impfung noch vor dem kommenden Schuljahr ist eine Frage der Zeit, denn die Sommerferien enden für die ersten Bundesländer bereits Ende Juli. Wenn die älteren Kinder also bis dahin durchgeimpft sein sollen, die Zweitimpfung ihre volle Wirkung entfaltet haben soll und das Impfintervall analog zu Erwachsenen sechs Wochen betragen würde, müssten die ersten Kinder spätestens Mitte Juni ihre erste Spritze erhalten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor einen späteren Zeitpunkt für einen möglichen Beginn der Corona-Impfungen für Schüler genannt. Er sagte:
"Das erklärte Ziel ist, dass die Länder den minderjährigen Schülerinnen und Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen."
Mehr zum Thema - 20 ist das neue 35: Spahn peilt neuen Inzidenzwert für weitere Lockerungen im Sommer an
(rt/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.