Deutschland

Apotheke in Koblenz bot "homöopathische Impfstoff-Globuli" an

Eine Koblenzer Apotheke warb im Internet für "Impf-Kügelchen" gegen COVID-19 und rief damit schnell die lokale Aufsichtsbehörde auf den Plan. Der Verkauf wurde kurzerhand untersagt. Die Apotheke soll für ihr Angebot Reste aus Impfdosen eines Impfzentrums verwendet haben.
Apotheke in Koblenz bot "homöopathische Impfstoff-Globuli" anQuelle: AFP © Fred Tanneau

Nachdem eine Koblenzer Apotheke damit warb, einen "homöopathischen Corona-Impfstoff" anbieten zu können, zogen die lokalen Behörden das "Produkt" umgehend wieder vom Markt. Das Produkt sei vorsorglich "gesperrt" worden, teilte das rheinland-pfälzische Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung als Apothekenaufsicht am Freitag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Man prüfe, "ob gegen arzneimittelrechtliche oder sonstige Vorschriften verstoßen wurde". Auf der Internetseite der Koblenzer Schloss-Apotheke war bis dahin zu lesen: "Wir haben Pfizer/BioNTech COVID-19-Vaccine in potenzierter Form bis D30 als Globuli oder Dilution (zur Ausleitung) vorrätig." Am Freitag verschwand dieser Satz wieder von der Homepage.

Apothekenleiterin Annette Eichele sagte gegenüber der dpa, keineswegs habe sie homöopathische Corona-Impfstoffe verkauft. Wirksame Vakzine dieser Art gibt es nicht. Laut Eichele wurde nur zusätzlich ein "Minitropfen" des originalen BioNTech-Impfstoffs "hochpotenziert" beziehungsweise homöopathisch als Globuli (Kügelchen) aufbereitet. Bereits verabreichte Corona-Impfungen sollten der promovierten Apothekerin zufolge mit diesem ergänzenden Produkt "besser und richtiger wirken, möglichst ohne Nebenwirkungen zu entfalten". Sie räumte zwar ein, dass das wissenschaftlich nicht belegt sei, meinte aber: "Wir haben nichts Böses getan, wir wollten nur Menschen helfen" – so die Apothekerin.

"Restmengen, die sonst in den Müll geworfen worden wären"

Das Produkt sei nur einzeln auf Kundenanfrage hergestellt und in den vergangenen Wochen weniger als ein Dutzend Mal verkauft worden. Zehn Gramm dieser Globuli kosteten nach Angaben von Eichele rund 15 Euro. Ärzte und Heilpraktiker hätten in ihrer auf Homöopathie spezialisierten Apotheke nach so einem Produkt gefragt. Laut dem zuständigen Landesamt erklärte Eichele, "dass sie geringe Restmengen nach dem Aufziehen der Impfdosen, die sonst in den Müll geworfen worden wären, aus dem Impfzentrum in Koblenz und aus einem Altenheim mit in die Apotheke genommen" habe.

Der Leiter der Oberen Gesundheitsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz Detlef Placzek, der dem Landesamt vorsteht,  habe den Koblenzer Oberbürgermeister David Langner als Verantwortlichen für das Impfzentrums gebeten, diese Angelegenheit zu prüfen und nach eigenem Ermessen "geeignete Mittel zu ergreifen". Ein Sprecher der Apotheke sagte, alle Käufer der Globuli würden zur Sicherheit verständigt, dass diese nur ein Zusatzangebot seien und keinesfalls einen Impfstoff ersetzen. Niemand solle irrtümlich glauben, er sei geimpft – und sei es tatsächlich gar nicht. Laut dem Landesamt gibt es keine Hinweise, "dass es sich bei dem für die Herstellung von Homöopathika eingesetzten Material um noch verabreichungsfähigen COVID-19-Impfstoff handelt".

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(rt de/dpa)

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