Die Umfragewerte verheißen nichts Gutes für die SPD bei der Bundestagswahl am 26. September. Derzeit liegen die Sozialdemokraten kaum über 15 Prozent. Auch der Spitzenkandidat der SPD kämpft derzeit mit negativen Medienberichten, wie etwa zum Thema "Cum-Ex"-Skandal und die steuerliche Behandlung der in die Affäre verwickelten Warburg Bank.
Vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft hat Olaf Scholz bei konkreten Fragen Erinnerungslücken. Auch vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss im Bundestag musste sich Scholz zur Frage der politischen Verantwortung in der Affäre stellen.
Doch trotzdem zeigt sich der SPD-Kanzlerkandidat überzeugt, die Bundestagswahl zu gewinnen. So sagte der Bundesfinanzminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe:
"Die Union verliert erheblich an Zustimmung und wird nur ein Ergebnis von deutlich unter 30 Prozent erreichen. Sie hat keine politischen Konzepte mehr aufzubieten und ihr Spitzenpersonal überzeugt nicht mal sie selbst."
Es sei möglich, "das Kanzleramt zu erringen mit einem Wahlergebnis von oberhalb 20 Prozent", führte Scholz an. Weiter sagte der SPD-Politiker:
"Und ich bin sehr zuversichtlich: Der nächste Kanzler wird ein Sozialdemokrat sein."
Der Parteifreund Ralf Stegner bescheinigte dem Kandidaten "Erfahrung, Seriosität". Gegenüber der Welt am Sonntag forderte Stegner jedoch, dass eine Änderung in der Wahlkampftaktik der Partei nötig ist. So betonte er:
"Es braucht noch deutlich mehr Leidenschaft und Kampfgeist in der ganzen Partei, um den Wahlkampf zu reißen."
Nötig sei eine breiter aufgestellte Führungsmannschaft im Wahlkampf. Stegner führte an: "Olaf Scholz steht für Erfahrung, Seriosität. Nach dem Motto 'Olaf macht es allein' wird es aber nicht gehen." Der Kanzlerkandidat brauche ein Team mit starken Frauen und Männern, die Themen besetzten.
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