Deutschland

CDU-Vorstand für Laschet als Kanzlerkandidaten – Machtkampf entschieden?

Die Abstimmung im CDU-Bundesvorstand ist eindeutig: 77,5 Prozent votieren für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten, nur 22,5 Prozent für Markus Söder. Gestern kündigte Söder an, die CSU und er würden "jede Entscheidung" der CDU respektieren. Ist der Machtkampf innerhalb der Union damit entschieden?
CDU-Vorstand für Laschet als Kanzlerkandidaten – Machtkampf entschieden?Quelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler / dpa

Im Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur hat sich der CDU-Bundesvorstand erneut mit klarer Mehrheit hinter seinen Vorsitzenden Armin Laschet gestellt. In einer digitalen Sondersitzung der Parteispitze votierten am späten Montagabend nach Angaben eines Sprechers von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl 31 für eine Kandidatur Laschets. 9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich. Laut CDU-Angaben entspricht das einer Zustimmung von 77,5 Prozent für Laschet und von 22,5 Prozent für Söder.

In der Sondersitzung des Bundesvorstands am Abend prallten Unterstützer von Laschet und von Söder aufeinander – mit offenem Ausgang. Laschet bekräftigte laut dpa zum Auftakt des Online-Sondertreffens seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur:

"Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen. […] Wir sind heute in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen, wo der Wahlkampf hingeht."

Mit dem Votum des CDU-Bundesvorstandes ist aber offiziell noch nichts entschieden. Bereits am 12. April hatte sich das CDU-Präsidium hinter Laschet als Kanzlerkandidaten gestellt, allerdings ohne Abstimmung. Das CSU-Präsidium hatte sich damals einstimmig für Söder als Unions-Kanzlerkandidaten ausgesprochen.

Allerdings hatte Söder gestern angekündigt, die Entscheidung um die Unions-Kanzlerkandidatur in die Hände der Schwesterpartei zu legen. Die CDU entscheide jetzt "souverän", sagte er in München nach einer CSU-Präsidiumssitzung.

"Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung. […] Wird es Armin, hat er meine volle Unterstützung und die Rückendeckung der CSU."

Gleichzeitig hatte Söder aber betont, er stehe weiterhin bereit, die Kandidatur zu übernehmen, sofern die CDU dies wolle. In jedem Falle müsse die Union "versöhnen, zusammenführen, zu einer gemeinsamen, großen, schlagkräftigen Einheit in diesem Wahlkampf werden". CSU-Generalsekretär Markus Blume hob gestern nochmals hervor, dass sich das Präsidium der kleineren Schwesterpartei der Union klar hinter Söder gestellt habe.

Der CDU-Bundesvorstand hat sich nun eindeutig für Laschet als Unions-Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Eine offizielle gemeinsame Verlautbarung der Union gibt es aber noch nicht. Heute will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu einer Sitzung zusammentreten.

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(rt/dpa)

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