Deutschland

BioNTech: Wie mit Corona-Hilfen ein Milliarden-Konzern entstand

Rund 375 Millionen Euro Staatsgelder flossen in die Mainzer Firma BioNTech. Nur nicht als Aktien-Paket der Bundesregierung, sondern als Hilfsgelder. Der Effekt für den Steuerzahler ist eher schlecht. Die Firma hat dagegen innerhalb von nur 24 Monaten ihren Wert mit rund zehn Milliarden Euro verhundertfacht.
BioNTech: Wie mit Corona-Hilfen ein Milliarden-Konzern entstandQuelle: www.globallookpress.com © via www.imago-images.de/www.imago-images.de

Die Erfolgsgeschichte des Mainzer Biotechunternehmens BioNTech liest sich wie ein modernes Märchen. Der Deutsch-Türke Uğur Şahin und seine Ehefrau Özlem Türeci gründeten 2008 zusammen mit dem Mediziner Christoph Huber das Mainzer Unternehmen. Adresse: An der Goldgrube 12. Die Metapher sollte bald Realität werden für die Firma. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit lag auf der Entwicklung und Herstellung von Technologien und Medikamenten für individualisierte Krebsimmuntherapien. 2019 folgte der Börsengang an die Nasdaq. Nun bekamen beide das Bundesverdienstkreuz und demnächst wohlmöglich den Nobelpreis.

BioNTech hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 15 Millionen Euro und damit zum ersten Mal überhaupt seit ihrer Gründung 2008 einen Gewinn verbucht. Der Umsatz, der 2019 noch bei rund 100 Millionen Euro lag, soll im laufenden Jahr auf knapp zehn Milliarden Euro steigen – und sich damit binnen 24 Monaten verhundertfachen.

Verantwortlich dafür ist der Corona-Impfstoff, den BioNTech zusammen mit dem US-amerikanischen Pharmakonzern Pfizer entwickelt hat. Das Präparat ist im vergangenen Dezember von den Behörden in Amerika und Europa zugelassen worden, als erster Corona-Impfstoff und als erstes BioNTech-Produkt überhaupt.

Inzwischen sind rund 200 Millionen Dosen ausgeliefert worden, zwölf Millionen in Deutschland. Bis zum Jahresende sollen es insgesamt 1,4 Milliarden Dosen sein, allein 100 Millionen in Deutschland.

Mit einer neuen Fertigungsstätte für den Corona-Impfstoff in Marburg hat BioNTech im vergangenen Herbst ein Werk vom Schweizer Pharmakonzern Novartis übernommen. Allein an diesem Standort sollen künftig eine Milliarde Dosen im Jahr hergestellt werden.

Gemeinsam wollen BioNTech und Pfizer dieses Jahr 2,5 Milliarden Dosen herstellen. Die Patente an dem Präparat, das auf der neuartigen Messenger-RNA-Technik beruht, hält BioNTech. Den Verkauf und die Vermarktung erledigen die Mainzer nur in Deutschland und in der Türkei selbst; in China tut dies die Firma Fosun, im Rest der Welt Pfizer. 

Die Produktion erfolgt gemeinsam, in Europa bisher vor allem im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Einnahmen wie Entwicklungskosten werden hälftig geteilt. Inzwischen kann der Impfstoff eine zweiwöchige Lagerzeit bei minus 15 Grad aushalten. Im Lauf des Jahres soll eine gefriergetrocknete Variante dazukommen, die einfacher zu handhaben ist.

In Zukunft will sich das Mainzer Unternehmen mit der Entwicklung neuartiger Krebsmedikamente beschäftigen. Dreizehn unterschiedliche Präparate werden derzeit an Patienten erprobt. Am weitesten fortgeschritten ist ein Hautkrebsmittel.

Der Kurs der BioNTech-Aktie, im Herbst 2019 mit einem Preis von 15 US-Dollar zum ersten Mal an der Nasdaq in New York gehandelt, stieg am Dienstag um fünf Prozent auf 100 US-Dollar.

Mehr zum ThemaStudie: 20 Prozent mehr Krebstote durch Corona-Nebeneffekt - Über 900.000 verschobene Operationen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.