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Übernimmt ein US-Investor die Schufa?

Laut einem Bericht im "Handelsblatt" verhandeln Deutsche Bank und Commerzbank über einen Verkauf ihrer Anteile an der Wirtschaftsauskunftei Schufa, ein Komplettverkauf sei möglich. Bei einem der Interessenten soll es sich um einen US-Investor mit Sitz in Kalifornien handeln.
Übernimmt ein US-Investor die Schufa?Quelle: Gettyimages.ru

Landen die Daten über die Kreditwürdigkeit von fast 68 Millionen Bundesbürgern bald in Kalifornien und unterliegen dann der US-Gesetzgebung? Laut einem Bericht im Handelsblatt steht die Schufa möglicherweise vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor. Offenbar verhandeln einige Eigentümer der Schufa, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank, über den Verkauf ihrer Anteile. Das Handelsblatt beruft sich in seiner Berichterstattung auf einige "mit der Sache vertraute Personen".

Dem Bericht zufolge sei der Auslöser für die Gespräche zunächst eine Interessensbekundung des schwedischen Finanzinvestors EQT gewesen. Doch mittlerweile sollen weitere Private-Equity-Firmen (landläufig oft "Heuschrecken" genannt) zu den Interessenten gehören, darunter auch Hellman & Friedman, ein US-Investor mit Sitz in San Francisco, Kalifornien, dem auch AutoScout24 gehört. Dem Bericht zufolge könnte die Schufa bei einem Verkauf mit zwei Milliarden Euro veranschlagt werden.

Wie das Handelsblatt weiter berichtet, wollten sich Commerzbank, Deutsche Bank, EQT und die Schufa nicht zu dem Vorgang äußern. Hellman & Friedman sei für das Handelsblatt nicht sofort zu erreichen gewesen. Laut dessen weiteren Informationen befänden sich die Gespräche noch in einem "frühen Stadium". Es sei zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob es überhaupt zu einem Teilverkauf oder gar Verkauf kommen werde.

Die in Wiesbaden ansässige Wirtschaftsauskunftei Schufa Holding AG, vornehmlich auch für Kreditwürdigkeit befragt, wurde 1927 in Berlin gegründet und hat 2019 nach eigenen Angaben mit ihren Informationen einen Umsatz von rund 212 Millionen Euro erwirtschaftet. Die operative Marge belief sich dabei auf rund 30 Prozent. Zuletzt geriet die Schufa in die Kritik, nachdem sie ein Verfahren einführen wollte, mit dem Kunden ihren Schufa-Score verbessern können sollen, wenn sie dem Institut vollen Zugriff auf ihre Kontoauszüge gewähren müssten. Die Aussicht, dass die sensiblen Daten von 68 Millionen Bundesbürgen bei einem US-Investor landen könnten, dürfte ebenfalls für wenig Begeisterung sorgen.

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