Plan der Bahn: Neuer Trend hin zum "alten" Zugabteil
Bahn-Vorstandsmitglied Berthold Huber sagte: "Unsere Kunden wünschen sich mehr Rückzugsmöglichkeiten und dafür wieder mehr abteilähnliche Räume." Mit aufwendigen Konzeptstudien will der Bahnvorstand in den nächsten Monaten das wieder herstellen, was früher eigentlich Gang und Gäbe war: Die Rückkehr ins Zugabteil von vor der Jahrtausendwende und vor der Spar-Politik eines Ex-Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn.
Was die Singapore Airlines nur ihren speziellen Raffles-Class-Kunden anbieten und dort für mehr Privatsphäre sorgen soll, ist in die neuen Überlegungen eingeflossen: Mehr Ruhe, mehr Luxus in heimeligen vier- bis sechssitzigen Abteilen mit Tisch, Handy- und Computeranschlüssen.
Damit deutet sich eine Trendwende im Bahnreisen an. Seit Jahrzehnten verabschiedete sich die Bahn mit jeder neuen Zuggeneration ein Stück weiter vom althergebrachten Abteil. Der Großraum konnte gar nicht groß genug sein. Enge Gänge, in denen ständig Passagiere mit Rollkoffern den Durchgang blockierten oder bisweilen eine pünktliche Weiterfahrt durch ellenlange Warteschlangen an den Türen provozierten, sollen dann der Vergangenheit angehören. Schluss mit den unpersönlichen, offenen Sitzreihen eines Großraumwaggons, in denen auch wirklich alle Mitreisenden einen einzigen, laut schnarchenden Fahrgast gut hören konnten – falls er nicht wach war und gerade telefonierte.
In diesem Jahrtausend wurde im Zuge der Effizienz-Berechnungen – trotz stetig steigender Fahrpreise – ausgerechnet jahrelang am Komfort gespart, und am Platz. Hatten die ältesten ICE 1 noch knapp ein Drittel Abteilplätze, gibt es diese selbst im aktuellen Flaggschiff, dem ICE 4, nur noch für Familien mit Kleinkindern. Ginge es um den Fahrgastverband, so würden demnächst auch wieder ordentliche Speisewagen mit veganer und frisch zubereiteter Kost angeboten werden.
Zunächst aber kommen weitere ICE 4 aufs Gleis. Im Sommer soll der 75. von insgesamt 119 Zügen ausgeliefert werden, 2023 dann der letzte.
Bahn-Vorstand Huber plant heute eine Flottenerneuerung weit in die Zukunft: "Wir denken über eine Generation ganz neuer Hochgeschwindigkeitszüge nach. Das sind Überlegungen für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts." Die Bahn braucht viele neue Züge, weil sie sich vorgenommen hat, 2030 im Fernverkehr 260 Millionen Kunden zu transportieren. Das wären doppelt so viele wie noch 2015. Genaue Zahlen für etwaige Bestellungen fehlen allerdings noch.
Verglichen mit dem Corona-Jahr 2020 wäre es sogar mehr als eine Verdreifachung des Fahrgastaufkommens. Man kann nur hoffen, dass die Preise bezahlbar bleiben, angesichts der diesjährigen Unterstützung mit rund neun Milliarden Euro wegen der CO2-Debatte und Corona-Hilfen, und die so gestützte Bahn dann pünktlich und sauber fahren wird.
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