Deutschland

Vor Start des Schulbetriebs: Lehrerverband warnt vor Risiken – Anja Karliczek für frühere Impfung

Zum Wochenbeginn sollen in zehn Bundesländern Schulen und Kitas öffnen. Der Verband Bildung und Erziehung warnt vor einem Öffnungswettbewerb und vor Gesundheitsrisiken für Lehrer. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek befürwortet eine frühere Impfung von Lehrkräften.
Vor Start des Schulbetriebs: Lehrerverband warnt vor Risiken – Anja Karliczek für frühere ImpfungQuelle: Reuters © FABRIZIO BENSCH

Kurz vor dem Start des Schulbetriebs in zehn Bundesländern an diesem Montag mehren sich die Hinweise, dass Deutschland eine dritte Corona-Welle bevorstehen könnte. Trotz des strengen Lockdowns ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt kaum noch oder gar nicht mehr gesunken. Experten führen dies auf die Ausbreitung deutlich ansteckenderer Virusvarianten zurück. Vor diesem Hintergrund nimmt die Debatte über eine raschere Corona-Impfung für Lehrkräfte und Erzieher neue Fahrt auf.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) warnt vor einem Öffnungswettbewerb zwischen den Ländern und vor Gesundheitsgefährdungen für Lehrer. VBE-Chef Udo Beckmann sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, die Öffnungen seien kein Wettbewerb, der Vergleichsmaßstab müsse sein, welches Land am besten Neuinfektionen verhindere. Beckmann kritisierte zugleich, dass Lehrkräfte der Situation zum Teil ungeschützt ausgeliefert seien:

"Die Lehrkräfte sind nicht geimpft, es ist unklar, wer sich wann wo testen lassen kann, und teilweise bekommen sie keine oder nicht ausreichend Masken gestellt."

Der VBE-Vorsitzende forderte einen bundesweit einheitlichen Stufenplan, in dem geregelt sein müsse, bei welcher Inzidenz welcher Schritt in Sachen Schulöffnungen gegangen werde. Es gebe eine Fülle unterschiedlicher Regelungen, die für Unmut bei Lehrern und Eltern sorgten.

Bei der Impfreihenfolge in Deutschland sind derzeit drei große Gruppen festgelegt: Gruppe eins: "Höchste Priorität", Gruppe zwei: "Hohe Priorität" und Gruppe drei: "Erhöhte Priorität". Kita- und Grundschulbeschäftigte stehen nach der aktuellen Impfverordnung in Gruppe drei und sind damit voraussichtlich erst im Sommer dran.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek befürwortete vor diesem Hintergrund in einem Kommentar für die Deutsche Presse-Agentur die Pläne für eine frühere Impfung von Lehrkräften und Kita-Personal:

"Beide Berufsgruppen nehmen Aufgaben wahr, die für unsere ganze Gesellschaft von ganz großer Bedeutung sind, was sich auch in der Impfpriorisierung zeigen sollte."

Außerdem wäre das eine Anerkennung der Leistungen der Lehrkräfte und der Beschäftigten in den Kitas, die wie kaum andere Berufsgruppen Kontakte zu anderen hätten, fügte Karliczek hinzu.

Zuvor hatten sich Vertreter mehrerer Bundesländer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dafür ausgesprochen. Bei ihrer jüngsten Beratung baten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder, das Gesundheitsministerium zu prüfen, ob die Beschäftigten im Bildungsbereich vorgezogen werden könnten. Dafür müsste die geltende Impfverordnung geändert werden. Nach Angaben von Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha sei eine Änderung bereits in Arbeit. Eine Grundsatzentscheidung solle am Montag voraussichtlich auch in der Gesundheitsministerkonferenz fallen, sagte der Grünen-Politiker am Samstag in Stuttgart. (dpa)

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