Spahn zu Lockdown-Folgen: "Dadurch, dass das Leben weniger stressig geworden ist …"
In der letzten Zeit häufen sich in den Medien die Berichte zu den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen wie die mutmaßlich zunehmende Zahl an Depressionen, häuslicher Gewalt und der psychischen Belastung bei Kindern. Laut Deutschem Kinderschutzbund nahm beispielsweise die Zahl der Hilferufe beim Kinder- und Jugendtelefon Hannover im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent zu.
Aber auch im medizinischen Bereich haben die Maßnahmen Folgen: Wie die Gießener Allgemeine berichtet, gab es in Hessen im Vergleich zu 2019 zwölf Prozent mehr Herzinfarkt-Tote, weiterhin wurden wesentlich weniger Menschen mit Herzinfarkt-Symptomen ins Krankenhaus eingewiesen. Wohl auch, weil Menschen aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr zum Arzt gingen.
Auf der Bundespressekonferenz vor einer Woche wollte RT DE-Redakteur Florian Warweg deshalb wissen, ob mittlerweile Studien oder Berichte vorliegen, in denen eine Nachverfolgung gesundheitlicher Kollateralschäden erfasst wurde. Der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums erklärte dazu, dass die erste Zahlenreihe dazu, die man erfasst und ausgewertet habe, keine Auffälligkeiten ergab.
Auf der Pressekonferenz am Freitag äußerte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu diesem Widerspruch und lieferte auch einen recht kreativen Erklärungsansatz für die Abnahme an gemeldeten Herzinfarkten: Als er auf die "Kollateralschäden" der Corona-Maßnahmen angesprochen wurde, erklärte Spahn, dass er diese natürlich sehr ernst nehme und er nicht bestreiten wolle, dass es emotionale, physische und psychische Auswirkungen gebe:
"Das alles macht doch mit jedem von uns was."
Spahn zufolge können Menschen unterschiedlich gut mit der Situation umgehen, möglicherweise können durch die Folgen der Corona-Maßnahmen auch Krankheitsbilder entstehen. Sein Ministerium habe lediglich darauf hingewiesen, welches evidenzbasierte Material man habe: Derzeit gebe es noch keine belastbaren Behandlungsdaten. Der Gesundheitsminister wies auch darauf hin, dass der Lockdown manchmal aber auch positive Folgen haben könne:
"Auch das wird berichtet, dass in bestimmten Lebenslagen, dadurch, dass das Leben weniger stressig geworden ist, in manchen Berufen ... [sic!]"
Spahn verwies auch darauf, dass man beispielsweise bei Herzinfarkten andere Zahlen sehe:
"Ist das, weil sie weniger stattfinden oder weil sie weniger entdeckt werden? Die Frage ist ja, woher kommt das? Und wenn sie weniger stattfinden, warum finden sie eigentlich weniger statt? Weil möglicherweise weniger Stress ist?"
Spahn erklärte weiter, dass dies eher aus der eigenen Empirie beschrieben sei als aus belastbarer Evidenz. Man habe derzeit jedoch noch keine belastbare Evidenz aus Behandlungsdaten. Diese werde es in der Zukunft aber sicherlich geben. Die Bundesregierung unterstütze dies, zudem verwies Spahn darauf, dass die Krankenkassen mit ihren wissenschaftlichen Diensten "genau das" untersuchten.
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