Wegen "Mutation": Merkel fordert Medienberichten zufolge Verlängerung des Lockdowns bis Ostern
Da die Zahl an positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen trotz Lockdown weiterhin hoch ist, soll sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer internen Sitzung der Arbeitsgruppe Sicherheit der CDU-Bundestagsfraktion für eine Verlängerung des Lockdowns ausgesprochen haben. Laut Business Insider plädierte die Kanzlerin für weitere acht bis zehn Wochen Lockdown.
Merkel habe "zwar nicht direkt vom Lockdown gesprochen", doch es sei klar gewesen, dass weitere Einschränkung des öffentlichen Lebens bis kurz vor Ostern gemeint gewesen sind. Die Kanzlerin habe sich wegen der Mutation in Großbritannien, die mutmaßlich 50 bis 70 Prozent infektiöser als die bisherige Version sein soll, "besorgt" gezeigt.
"Wenn wir es nicht schaffen, dieses britische Virus abzuhalten, dann haben wir bis Ostern eine zehnfache Inzidenz. Wir brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen."
Bislang ist der Lockdown bis mindestens zum 31. Januar geplant. Doch in der Industrie sieht man weitere staatliche Einschränkungen kritisch: Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie Siegfried Russwurm erklärte, es gebe "keine Evidenz dafür, dass in Industrieunternehmen Hotspots entstünden". Es würde zudem nach einer vierwöchigen Pause weitere vier Wochen dauern, die Industrie wieder hochzufahren, was nicht ohne Folgen für die deutsche Wirtschaft bliebe.
Auch Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, sieht keinen Grund, warum in der Automobilbranche Werke geschlossen werden müssen, da man "sehr hohe Arbeitsschutzstandards und Hygienekonzepte habe":
"Deshalb haben wir auch keine außergewöhnlichen Infektionsherde in der Automobilindustrie. Wenn unsere Unternehmen die Produktion einstellen müssten, würde dies sofort auch die Betriebe und Beschäftigten in anderen Staaten treffen."
Außerdem sichere eine laufende Produktion die Einkommen vieler Menschen und sei die Voraussetzung für die Finanzierung des Staates und seiner Staatsschulden – die sich durch die Corona-Gesundheitskrise noch einmal erheblich erhöhten, so Müller.
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