Verdi: Zahlreiche Arbeitsunfälle durch Stromschläge am Flughafen BER
Die Gewerkschaft Verdi fordert, die Passagierkontrollen am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) "sofort auszusetzen". Am Terminal 1 haben sich bereits 60 Unfälle ereignet. Beschäftigte der für die Kontrollen engagierten Sicherheitsfirma Securitas erhielten starke elektrostatische Entladungen von den Geräten der Passagierkontrolle. Das berichtete Verdi am 11. Januar in einer Pressemitteilung.
Die Unfälle ereigneten sich am Terminal 1 des Flughafens. Für die Passagierkontrolle ist die Firma Securitas zuständig. Deren Mitarbeiter berichteten "von starken Schmerzen, Taubheitsgefühl und Benommenheit, die sie durch Stromschläge erleiden, wenn sie an den Geräten der Handgepäckkontrolle der Passagiere arbeiten". Mehrere Mitarbeiter mussten mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert werden. Die behandelnden Ärzte attestierten bei einigen Betroffenen Arbeitsunfähigkeit aufgrund der Stromschläge.
"Alleine am 6. Januar 2021 kam es zu 11 dokumentierten Fällen, davon 4 mit entsprechenden Rettungseinsätzen. Insgesamt soll es bereits mehr als 60 Unfälle gegeben haben."
Die Geräte, von denen die Stromschläge ausgehen, unterstehen der Bundespolizei. Bereits im Dezember wurden die ersten Fälle bekannt. In einer Stellungnahme berichtete die Bundespolizei, dass man die Maschinen überprüft habe. "Technische Mängel an den Anlagen der Kontrolltechnik konnten ausgeschlossen werden." Nach Ansicht der Gutachter entsprächen die Geräte "den gültigen Normen". Die Vorkommnisse seien "elektrostatische Entladungen", die "in der Regel zu keinen Verletzungen" führen, "jedoch Schreckreaktionen verursachen" können.
Securitas und die Bundespolizei gaben nach Angaben der Berliner Morgenpost bereits im Dezember entsprechende Schutzkleidung an die Mitarbeiter aus – Spezialschuhe, erdende Fußmatten und Entladungsstifte. Dadurch soll die schmerzhafte Entladung verhindert werden – ohne Erfolg. Es ereigneten sich weitere Unfälle. Die Bundespolizei weist eine Verantwortung von sich. Sie empfiehlt "das Nutzen von ableitfähigen Böden und/oder Bodenunterlagen sowie regelmäßiges feuchtes Wischen des Fußbodens".
In der Berliner Morgenpost berichteten zwei betroffene Mitarbeiter von ihren Unfällen: Martin W. (Name anonymisiert) traf es Mitte Dezember. Als er sich an das Gepäckkontrollgerät setzte, leuchtete "zwischen seiner Hand und dem Pult ein heller Lichtbogen auf". Er wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Seit seinem Unfall habe er ein Taubheitsgefühl in der Hand und "jeden Tag auf Arbeit Angst, etwas anzufassen".
Katharina M. (Name anonymisiert) traf es mit den Sicherheitsschuhen auf den Spezialmatten nach Entladung des Gerätes mit dem vorgesehenen Stift. Sie berichtet, beim ersten Gepäckstück habe es einen Knall gegeben, sie habe "eine gefeuert bekommen" und musste unmittelbar ins Krankenhaus. Seit dem Unfall ist sie krankgeschrieben und leidet unter Folgeerscheinungen: "Ich bekomme den rechten Arm nicht mehr richtig hoch."
Benjamin Rischer, Landesbezirksfachleiter von Verdi Berlin-Brandenburg, stellt klare Forderungen:
"Als Gewerkschaft fordern wir, die Arbeiten an den betroffenen Geräten sofort und solange einzustellen, bis die technische Ursache für die Arbeitsunfälle gefunden und zweifelsfrei abgestellt ist. […] Das Verhalten des Unternehmens und der Bundespolizei ist grob fahrlässig."
Bei einer Einstellung der Kontrolltätigkeiten im Terminal 1 gäbe es "keine Einschränkungen des Flugverkehrs aufgrund des ohnehin sehr niedrigen Passagieraufkommens".
Mehr zum Thema - Nach etlichen Genickbrüchen: BER-Flughafen eröffnet ohne Fanfare am 31. Oktober
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.